Große Politik geht auch eine Nummer kleiner

„Mehr Europa!“, so lautet die einhellige Forderung
europäischer Politiker im Angesicht der nach wie vor ungelösten
Schuldenkrise, der Massenarbeitslosigkeit im Süden und Westen des
Kontinents und nicht zuletzt des „Brexits“. Gemeint ist damit die
immer tiefere Integration der EU-Mitgliedsstaaten in die politischen
Strukturen Brüssels, an deren Ende ein weite Teile Europas
umfassender Einheits- und Zentralstaat stehen soll. Nur so könne den
Herausforderungen der Globalisierung begegnet, die Folgen der Finanz-
und Schuldenkrise überwunden sowie Wohlstand und Freiheit erhalten
werden, ist die gängige Argumentation. Andreas Marquart, Vorstand des
Ludwig von Mises Instituts Deutschland, widerspricht dem in seinem
neusten Beitrag auf www.misesde.org vehement: „Mehr Freiheit und
Wohlstand kann es nur mit weniger Staat und weniger Politik geben.
Politik schafft keinen Wohlstand. Und Politik löst keine Probleme –
sie ist das Problem.“

Ursächlich hierfür ist die Tatsache, dass Politiker ihre Existenz
durch ständiges Handeln rechtfertigen müssen. So zieht jeder
Gesetzesentwurf Reformen nach sich und jede Reform erfordert neue
Gesetzesentwürfe – nur die eigentlichen Probleme werden dadurch nie
gelöst. Es wäre bereits ein großer Gewinn, stellt Marquart fest, wenn
Politiker weniger „machen“ würden. Einen Wirtschaftsraum mit 500
Millionen Einwohnern von oben steuern und organisieren zu wollen, ist
unmöglich. Dies gilt auch für deutlich kleinere Volkswirtschaften wie
die deutsche mit „nur“ 80 Millionen Menschen. Jeder Mensch verfügt
über exklusives Wissen in Form seiner eigenen Ziele und Präferenzen.
Dieses Wissen kann niemals gesammelt und ausgewertet werden. Politik
kann daher niemals das für die Planung und Organisation von
Volkswirtschaften notwendige, vollständige und umfassende Wissen
haben.

Nur durch Wettbewerb, durch Konkurrenz, kann Politik besser
werden. Dieser Wettbewerb kommt umso besser in Fahrt, je kleiner
staatliche Einheiten sind. Denn je näher die Grenzen sind, desto
leichter fällt es den Bürgern, bei schlechter Politik mit den Füßen
abzustimmen. So sind kleine Staaten gezwungen, möglichst
bürgerfreundlich zu agieren. Auch sind kleine Staaten flexibler und
können so schneller auf sich ändernde Bedingungen reagieren. Zudem
wird in kleinen Staaten der Wettbewerb der Ideen eher gefördert –
aufgrund ihrer geringen Größe können sie experimentieren. „Sie können
eigene Fehler leichter korrigieren und Fehler, die andere gemacht
haben, leichter vermeiden“, konstatiert Marquart. Es ist also kein
Wunder, dass gemäß der US-amerikanischen Heritage Foundation sieben
der zehn reichsten Länder weltweit kleine Staaten sind.

Gemeinsam mit Philipp Bagus hat Andreas Marquart sich der Analyse
der Vorteile kleiner Staaten ausführlich gewidmet. In ihrem
gemeinsamen im März 2017 erschienen Buch „Wir schaffen das –
alleine!“ kommt das Erfolgsautorenduo zu einem eindeutigen Urteil:
Kleine Staaten sind die besseren Staaten.

Ganz im Zeichen kleiner politischer Einheiten steht auch die
diesjährige Ludwig von Mises Konferenz. Unter dem Titel „Small is
beautiful – vom Vorteil kleiner politischer Einheiten“ wenden sich am
Samstag, 21. Oktober 2017, im Hotel „Bayerischer Hof“ in München
namhafte Redner den positiven Effekten möglichst kleiner
Staatseinheiten zu. Eine Anmeldung ist ab sofort unter
www.misesde.org möglich.

Große Politik geht auch eine Nummer kleiner
http://www.misesde.org/?p=15836

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Dagmar Metzger
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