
Am vergangenen Samstag, dem 3. August, herrschte dichtes Gedränge in der Glashalle im Hannoverschen Congress Centrum. Auch im Stadtpark war es zeitweise sehr voll. Mehr als 4.300 Besucher waren zur ersten Maker Faire Deutschlands gekommen, um sich über Selbstbau-Projekte zu inÂformieren und Tüftlern über die Schulter zu schauen. Die Veranstaltung wurde c–t hacks und heise Events organisiert.
Bei strahlendem Sommerwetter – der kurze Regenschauer zu Beginn der Veranstaltung war schnell vergessen – machten sich etliche Technikbegeisterte, aber auch viele Familien auf den Weg. Interessiert ließen sie sich an den 85 Ständen von den Makern erklären, wie Roboter-Technik oder 3D-Drucker funktionieren. Dabei sprang der Funke der Begeisterung, mit dem die Tüftler ihre Exponate vorstellten, schnell über.
In zahlreichen Mitmachprojekten, etwa beim Basteln von kleiÂnen Lichtobjekten oder dem Aufbau von Minirobotern konnten die Besucher das Gesehene gleich nachbauen. Großen Anklang fand auch der Löt-Workshop der Firma Watterott electronics. Nicht nur die Kinder hatten Riesenspaß daran, ein sogenanntes Drawdio – einen Bleistift, der Musik machen kann – zu bauen.
Betrachtete man die mit viel Liebe und Sinn fürs Detail geferÂtigten Steampunk-Objekte fühlte man sich in eine andere Zeit versetzt. Ähnlich erging es den Besuchern, die beim ComÂputermuseum Halt machten. Telexgerät, Telefon mit WählÂscheibe und Lochkartencomputer erinnerten an vergangene Zeiten. Unbeeindruckt von den Menschenmengen und den recht hohen Temperaturen schwebte hoch oben in der Glashalle der Arduino-gesteuerte Zeppelin von Silent Runner – völlig lautlos und friedlich sorgte er immer wieder für „Ahs“ und „Ohs“.
Im Freien war der Schrottroboter „Afreakin Bassplayer“ vom Berliner Skulpturenkünstler Kolja Kugler der Besuchermagnet. Stündlich ließ der Roboter seine Bassgitarre erklingen und zog zusammen mit den Vögeln und „Sir Elton Junk“ eine großartige Show ab, die mit viel Applaus belohnt wurde. In regelmäßigen Abständen hörte man aus der anderen Ecke ein lautes Knallen: Der schwebende Sessel, ein Schulprojekt des BerufsÂschulkollegs Rheine, hatte sich mit einer kurzen Fehlzündung wieder in Bewegung gesetzt. Während der Hai-Roboter mit seinen Flossen die Enten im Stadtparkteich neckte, stiegen die Multikopter elegant in die Luft. Mit einem riesigen Funkmast präsentierten sich die Funkamateure, unter ihnen die Hobby-Forscher, die am 23. Juli den Entfernungs-Weltrekord beim Übertragen von bewegten Fernsehbildern mit Ton über einen Laserstrahl. 118,4 Kilometer hatten sie vom Brocken bis zum Steinhuder Meer überbrückt.
Ein echter Hingucker war auch der Cosplayer Rudolf Arnold der im roten Lackkostüm und riesigen schwarzen hydraulisch gesteuerten Federflügeln ein beliebtes Fotomotiv darstellte. Mit Hüpfburg, Puppentheater und Kinderschminken kamen auch die Allerjüngsten auf ihre Kosten.Die verschiedenen Vorträge waren ebenfalls gut besucht, zeitweise mussten die Zuhörer auf den Fußboden ausweichen, da die Bestuhlung nicht ausreichte.“Rundum war es eine gelungene Premiere, und wir waren überwältigt“, resümiert Daniel Bachfeld, stellvertretender Chefredakteur von c–t Hacks. „Die Mischung aus kommerziellen Ständen und privat engagierten Makern hat den Charme der Veranstaltung ausgemacht. Besonders angetan waren wir, dass so viele Kinder mit dabei waren. Eine Wiederholung in 2014 können wir uns sehr gut vorstellen.“
Die Maker Faire Hannover ist ein familienfreundliches Festival, auf dem das Basteln, Bauen, Erfinden, Experimentieren, Lernen, Recyceln, Inspirieren und Spaß haben im Mittelpunkt stehen. Veranstalter sind c–t Hacks und heise Events.
Maker Faire Hannover is independently organized and operated under license from Maker Media Inc.
Weitere Informationen unter:
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