Gregor Gysi bestärkt die linksgerichtete
Syriza-Partei nach ihrem Wahlsieg in Griechenland in ihrer Politik:
„Die Methode von Merkel und Schäuble ist nicht aufgegangen. Die
Linksregierung ist nicht weg. Sie geht sogar gestärkt in die nächste
Legislaturperiode“, sagte der Linksfraktionschef im Interview mit dem
Fernsehsender phoenix. Der alte und neue Ministerpräsident „Tsipras
muss diesen Sieg nun nutzen, um selbstbewusster aufzutreten.“ Um
Griechenland aus der Krise zu führen, müsse er bessere Bedingungen
verhandeln. Das Land brauche ein Katasteramt und eine funktionierende
Steuerfahndung, betonte Gysi. Zudem müsse Tsipras Gesetze zur
Steuergerechtigkeit auf den Weg bringen.
Die bisherigen Bemühungen, die Krise in Griechenland zu
bewältigen, kritisiert Gysi: „Die Bundesregierung und die
Institutionen betreiben eine falsche Politik, indem sie Griechenland
abbauen. Dabei müssten wir es aufbauen. Abbau ruiniert nicht nur
Griechenland, sondern leider auch uns.“ Er hob dabei die historische
Erfahrung Deutschlands hervor. „Der Abbau nach dem Ersten Weltkrieg
war für Deutschland eine Katastrophe. Der Aufbau nach dem Zweiten
Weltkrieg mit dem Marshall-Plan war hingegen herrvorragend.“
Bei der Lösung der Schuldenfrage dürfe man auch nicht allein auf
Griechenland schauen: „Wir brauchen eine Schuldenkonferenz aller
Euro-Staaten, um darüber zu beraten, was wir mit der
Schuldenproblematik in der Euro-Zone machen“, sagte Gysi.
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