Hamburger Wirtschaft und diplomatisches Corps verabschieden scheidenden iranischen Botschafter voller Optimismus

Anlässlich der Verabschiedung des iranischen Botschafter S.E. Ali Reza Sheikh Attar veranstalteten das German Global Trade Forum, der Bund Iranischer Unternehmer (BIU) sowie die Hafis-Gesellschaft ein Mittagessen im Hamburger Übersee Club. In Anwesenheit von zahlreichen Mitgliedern des Diplomatischen Corps, der Hamburger Bürgerschaft sowie weiteren Persönlichkeiten aus Kultur, Wirtschaft und Wissenschaft wurde das Engagement des scheidenden Botschafters für gute Beziehungen zwischen Iran und Norddeutschland, insbesondere zur Hansestadt, gewürdigt. Auch der ehemalige Bürgermeister Ole von Beust ließ seine Glückwünsche ausrichten.
Botschafter Sheikh Attar war seit 2008 Botschafter der Islamischen Republik Iran und damit sowohl unter Mahmood Ahmadinejad als auch unter Hassan Rohani tätig. Nach sechs Jahren als Chefdiplomat in der Bundesrepublik, die auch von Sanktionen gegen Teheran geprägt waren, kehrt er in die iranische Hauptstadt zurück. Sheikh Attar betonte in seiner Rede das hoffnungsvolle Element in den Beziehungen zwischen Deutschland und dem Iran und zitierte dabei den iranischen Nationaldichter Hafis: „Der Frieden in beiden Welten ist die Deutung zweier Worte: Freundschaft mit Freunden, Toleranz mit Feinden“.
Kourosh Pourkian, Präsident der Hafis-Gesellschaft und einer der Gastgeber, bedankte sich im Namen aller Hamburger für Botschafter Sheikh Attars „unermüdliches Engagement“. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen habe dieser „nicht nur den wirtschaftlichen Beziehungen seine Aufmerksamkeit geschenkt, sondern auch der Zusammenarbeit in den Bereichen der Wissenschaft und Kultur“. Er unterstrich das in Jahrhunderten gewachsene Vertrauen zwischen Deutschland und Iran, „bis heute gibt es ja glücklicherweise mehr positive Verbindungen als Belastungen“.
Eberhard Trempel, Director General des German Global Trade Forum, war Moderator und ebenfalls Gastgeber der Veranstaltung. Er betonte, dass Sheikh Attar sich in dramatischen Zeiten für „Kooperation und Respekt“ eingesetzt habe. Trempel zeigte sich zudem überzeugt, dass „gerade nach Fukushima eine gemeinsame Entwicklung in Richtung grüner Energie stattgefunden hat und der Iran sich für Kooperationen öffnet.“
Der ehemalige Staatsrat der Hansestadt und Botschafter Deutschlands Volker Schlegel äußerte den Wunsch, „dass die Entscheidungsmacher in dieser globalisierten Welt lernen, dass Unterschiede in Geschichte, Mentalität, der Art zu denken und zu fühlen im Sinne aller beteiligten Parteien auch sehr produktiv und fruchtbar sein können“. Eine andauernde Friedensregelung im Nahen Osten sei nur in einer produktiven Partnerschaft mit der iranischen Regierung möglich.
Alle Redner teilten die Hoffnung, dass sich der scheidende Botschafter Sheikh Attar auch weiterhin für gute Beziehungen einsetzen werde. Dieser zitierte als Handlungsempfehlung auch für künftige Kooperationen wiederum Hafis, der bereits im 14. Jahrhundert empfahl: „Säe den Baum der Freundschaft, der die Früchte der Erfüllung trägt. Entwurzele den Trieb der Feindschaft, der endloses Leid in sich trägt.“