Handelsverband: „Wo der Handel stirbt, sterben Stadtzentren
und Dorfgemeinschaften“
HDE legt Elf-Punkte-Plan vor / Städte- und Gemeindebund unterstützt Forderung
nach niedrigeren Handelsmieten
Osnabrück. Angesichts immer weiter abnehmender Kundenzahlen hat der
Handelsverband Deutschland (HDE) in einem Brief an Bundesinnenminister Horst
Seehofer vor dramatischen Folgen gewarnt. „Die Probleme der Händler bringen
ganze Innenstädte ins Wanken. Wo der Handel stirbt, sterben Stadtzentren und
Dorfgemeinschaften“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Das berichtet die
„Neue Osnabrücker Zeitung“ (NOZ), der der Brief vorliegt. Genth bezeichnete den
Handel gerade in ländlichen Regionen als „Kitt für die gesamte Gesellschaft“, da
sich drei Viertel der Händler überbetrieblich für das Gemeinwohl engagieren
würden. Das finanzielle Engagement inklusive aller Sach- und Geldleistungen
beliefe sich geschätzt auf etwa eine Milliarde Euro im Jahr.
„Auch mit Blick auf diese gesellschaftliche Funktion des Handels ist es von
größter Dringlichkeit, dass Politik und Gesellschaft zeitnah die Weichen richtig
stellen, um den Handel in der gesamten Fläche als Innenstadt- und Heimatpfleger
zu erhalten“, forderte Genth weiter. Um Leerstände zu vermeiden, sieht der
Handelsverband auch Immobilienbesitzer in der Pflicht. In einem Elf-Punkte-Plan
für attraktivere Innenstädte, den der Handelsverband ebenfalls an den
Bundesminister schickte, warnt er: „Sinkende Umsätze im stationären Handel
werden bei gleichbleibenden oder steigenden Fixkosten zukünftig immer häufiger
zu Leerständen in den Innenstädten führen.“ Eine Ursache seien die vielfach
starren Mieten für Ladenlokale, die in Zeiten von Umsatzverlusten einzelner
Handelsbranchen nicht mehr in die Zeit passten. „Handel und Immobilieneigentümer
müssen deshalb wieder zu einer Mietpartnerschaft zusammenfinden.“
Unterstützung erhält der Handelsverband hier vom Deutschen Städte- und
Gemeindebund. „Insbesondere Eigentümer von Handelsimmobilien sind aufgerufen,
eine angemessene Mietpreispolitik zu betreiben und neue Formen, wie etwa
frequenzabhängige Mietstaffelungen, umzusetzen“, forderte Hauptgeschäftsführer
Gerd Landsberg gegenüber der NOZ. Das könne den inhabergeführten Einzelhandel
unterstützen und im Ergebnis zu einer Stabilisierung der Innenstädte, der
„Visitenkarte der Stadt“, beitragen.
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