Hannoversche Allgemeine Zeitung: Parlamentspräsident Schulz und Europapolitiker Krichbaum warnen Tsipras vor einer Spaltung Europas durch ein taktisches Spiel mit Moskau

EU-Parlamentspräsident Martin Schulz (SPD) und
der Vorsitzende des Bundestags-Europaausschusses, Gunther Krichbaum
(CDU), warnen Griechenland vor einer Spaltung der Europäischen
Gemeinschaft und vor einem taktischen Spiel mit Russland. Schulz
nannte es gegenüber der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“
(Sonnabend-Ausgabe) „nicht akzeptabel“, wenn Tsipras damit
spekuliere, dass als Gegenleistung für erbetene Investitionen
Russlands in seinem Land „die einheitliche Haltung Europas etwa in
der Russland-Politik aufs Spiel gesetzt wird“. Krichbaum sagte der
Zeitung: „Nach den Chaoswochen in Athen läuft Griechenland Gefahr,
dass die linksradikal und rechtspopulistische Regierung den Karren an
die Wand fährt.“ Wer nun glaube, „sein Seelenheil in Moskau finden zu
können, setzt aufs falsche Pferd“. Wie Moskau mit den europäischen
Werten wie Frieden, Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit
umgehe, zeige sich schon am Umgang mit der eigenen Opposition, aber
auch an der Aggression gegen die Ukraine. „Wer deshalb weiterhin
europäische Hilfen möchte, dessen Kompass muss nach Brüssel zeigen
und nicht nach Moskau“, verlangte der CDU-Politiker. Schulz forderte
Griechenlands Premier Alexis Tsipras auf, alles zu vermeiden, seine
europäischen Partner mit seiner am kommenden Mittwoch startenden
Moskau-Visite „zu verprellen“. Mit seiner Reformliste und dem
jüngsten Besuch in Berlin habe Tsipras begonnen, wieder
Verlässlichkeit und Vertrauen geschaffen. „Die griechische Regierung
sollte daher alles vermeiden, beides jetzt wieder zu gefährden und
ihre europäischen Partner zu verprellen.“

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