Hapag-Börsengang: Kühne Holding will Finanzinvestor verhindern / Größter Einzelaktionär erwartet Bereitschaft zu Investitionen / Hamburg als Standort ist gesetzt

22. März 2011 – Der Börsengang von Hapag-Lloyd ist
aufgeschoben – zugleich äußert die Kühne Holding, die die Interessen
von Logistikunternehmer Klaus-Michael Kühne bei der weltweit
fünftgrößten Reederei vertritt, gegenüber dem Wirtschaftsmagazin
–Capital– (Ausgabe 4/2011, EVT 24. März) ihre Erwartungen an künftige
Co-Investoren. „Es muss ein strategischer Investor sein. Es ist ein
substanzielles Investment nötig. Alles, was unter zehn Prozent liegt,
würde keinen Sinn ergeben“, formulierte Holding-Chef Karl Gernandt
Anforderungen, die unabhängig vom Zeitpunkt des Börsengangs gelten.
Bei jedem anderen Investor kündigte Gernandt heftige Gegenwehr an:
„Gegen einen Finanzinvestor würden wir uns mit Händen und Füßen
wehren.“ Entscheidend sei auch, dass „jeder Investor die
Unabhängigkeit des Unternehmens am Standort Hamburg anerkennt“.

Gernandt leitet seinen Führungsanspruch aus der neuen Rolle der
Kühne Holding ab, die nach dem Kauf von 11,33 Prozent aus dem Paket
des Touristikkonzerns TUI durchgerechnet demnächst knapp 25 Prozent
an Hapag-Lloyd hält. „Dann sind wir der größte Einzelaktionär“, sagte
Gernandt im Gespräch mit –Capital–.

Mit einem neuen Investor an der Seite will Gernandt Anschluss zum
Branchenführer Maersk halten: „In fünf Jahren müssen wir in der
Klasse der 18.000-TEU-Schiffe auf-geschlossen haben. Bestellt
Hapag-Lloyd davon zum Beispiel sechs Schiffe, braucht das Unternehmen
mindestens eine Milliarde Euro. Dafür brauchen wir eventuell eine
Kapitalerhöhung.“

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