Hasso-Plattner-Institut: Web der Daten seit 2011 mehr als verdreifacht (FOTO)

Hasso-Plattner-Institut: Web der Daten seit 2011 mehr als verdreifacht (FOTO)
 

Das „Web der Daten“ hat sich seit Herbst 2011 mehr als
verdreifacht. Das ist das Ergebnis einer Analyse, die jetzt
Wissenschaftler der Universität Mannheim, des
Hasso-Plattner-Instituts (HPI) sowie des irischen Insight Centre
veröffentlicht haben. Die Informatiker publizierten auf der
Internetseite http://lod-cloud.net ein aktuelles Diagramm, das von
den 1.014 offen zugänglichen Sätzen strukturierter Daten 570
besonders eng verknüpfte anzeigt. 2011 waren es noch 295 Sätze
solcher Linked Open Data gewesen und vier Jahre vorher 12. Diese von
Web-Pionier Tim Berners-Lee 2007 angestoßene Form der Verbreitung
erlaubt es Computern, Informationen so zu durchsuchen und
anzureichern, wie Menschen es seit jeher über Seiten im World Wide
Web tun.

Um die Übersicht von 2011 zu aktualisieren, durchsuchten die
Wissenschaftler jetzt das Datenweb systematisch und kombinierten das
Ergebnis mit Informationen aus dem Datenkatalog http://datahub.io.
Das Diagramm in Form eines Netzwerks aus farbigen Kreisen illustriert
die Vielfalt der Themenbereiche. Jeder der Kreise stellt einen Satz
veröffentlichter und verknüpfter Daten dar. Verbindungslinien zeigen
in unterschiedlicher Stärke den Grad der Vernetzung.

Waren 2011 im Daten-Web immerhin schon fast 32 Milliarden
standardisierte Beschreibungen von Personen, Dingen und Ereignissen
zu finden, stießen die Forscher kürzlich auf gut 84 Milliarden
solcher so genannten Tripel. Nach wie vor im Mittelpunkt der Linked
Open Data-Übersicht steht DBpedia, gewissermaßen die Datenversion von
Wikipedia, einer Online-Enzyklopädie aus freien Inhalten, zu der
jeder mit seinem Wissen beitragen kann. Eine wichtige Rolle spielen
aber auch Daten zur Geographie, zu den Biowissenschaften, aus
Behörden sowie aus den Bereichen Medien und Bildung.

„Das enorme Wachstum des Webs der Daten beweist, wie wichtig es
ist, Welt-Wissen nicht nur Menschen, sondern auch Computern
zugänglich zu machen“, sagte Prof. Christian Bizer,
Wirtschaftsinformatiker von der Universität Mannheim. Prof. Felix
Naumann, am Hasso-Plattner-Institut Leiter des Fachgebiets
Informationssysteme, verwies darauf, dass beispielsweise in den
Biowissenschaften zunehmend die Verknüpfung vorhandener
Experimentaldaten sonst notwendige Laborversuche ersetzten. „Und wenn
ähnlich wie in angelsächsischen Ländern auch deutsche Behörden
vermehrt Daten veröffentlichen würden, wäre ein höheres Maß an
Bürgerbeteiligung zu erwarten“, ergänzte der Potsdamer
Informatikwissenschaftler.

Kurzprofil Hasso-Plattner-Institut

Das Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik GmbH
(https://hpi.de) an der Universität Potsdam ist Deutschlands
universitäres Exzellenz-Zentrum für IT-Systems Engineering. Als
einziges Universitäts-Institut in Deutschland bietet es den Bachelor-
und Master-Studiengang „IT-Systems Engineering“ an – ein besonders
praxisnahes und ingenieurwissenschaftliches Informatik-Studium, das
von derzeit 470 Studenten genutzt wird. Die HPI School of Design
Thinking, Europas erste Innovationsschule für Studenten nach dem
Vorbild der Stanforder d.school, bietet 240 Plätze für ein
Zusatzstudium an. Insgesamt zehn HPI-Professoren und über 50 weitere
Gastprofessoren, Lehrbeauftragte und Dozenten sind am Institut tätig.
Es betreibt exzellente universitäre Forschung – in seinen neun
Fachgebieten, aber auch in der HPI Research School für Doktoranden
mit ihren Forschungsaußenstellen in Kapstadt, Haifa und Nanjing.
Schwerpunkt der HPI-Lehre und -Forschung sind die Grundlagen und
Anwendungen großer, hoch komplexer und vernetzter IT-Systeme. Hinzu
kommt das Entwickeln und Erforschen nutzerorientierter Innovationen
für alle Lebensbereiche. Das HPI kommt bei den CHE-Hochschulrankings
stets auf Spitzenplätze. Mit openHPI.de bietet das Institut seit
September 2012 ein interaktives Internet-Bildungsnetzwerk an, das
jedem offen steht.

Pressekontakt:
HPI-Pressestelle: presse@hpi.de; Pressesprecher: Hans-Joachim
Allgaier, M.A., Tel. +49 (0)331 5509-119.