Der Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und
Verbraucherschutz hat sich heute in einer öffentlichen Anhörung mit
dem Thema Lebensmittelverschwendung beschäftigt. Dazu erklären die
Verbraucherschutzbeauftragte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion,
Mechthild Heil, und die zuständige Berichterstatterin Carola Stauche:
„Der Umgang mit Lebensmitteln muss sich generell ändern. Durch
Essensangebote im Überfluss haben Menschen verlernt, Lebensmittel
richtig zu schätzen. Dies hat dazu beigetragen, dass in Deutschland
laut einer Studie der Universität Stuttgart pro Jahr rund elf
Millionen Tonnen noch genießbarer Lebensmittel im Müll landen. Nach
Ansicht der Experten tragen für dieses Ausmaß an Verschwendung alle
Akteure gleichermaßen Verantwortung. Um die Lebensmittelabfälle bis
2020 zu halbieren, ist eine Zusammenarbeit von Industrie und Handel
über Großverbraucher bis hin zu Privathaushalten notwendig.
Wie die Forscher aus Stuttgart herausgefunden haben, entfällt mit
61 Prozent die größte Menge an Lebensmittelabfällen auf
Privathaushalte. Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion setzt daher auf
Verbraucheraufklärung und Ernährungsbildung, die bereits bei Kindern
anfängt. Die Ernährungsbildung umfasst zum Beispiel Kochunterricht,
die Vermittlung hauswirtschaftlicher Kenntnisse wie Einkaufs- und
Bedarfsplanung und die richtige Lagerung von Lebensmitteln. Durch
einen bewussteren Einkauf und Konsum von Lebensmitteln können
Verbraucher dafür sorgen, dass weniger Essen im Abfall landet. Auch
mehr Nähe zwischen Landwirtschaft und Verbrauchern verringert
Verschwendung. Wer auf einem Bauernhof sieht, wie viel Arbeit und
Qualität in einem Stück Fleisch steckt, wird erkennen, dass das
Produkt zu wertvoll für den Abfalleimer ist.
Die Stellungnahmen der Sachverständigen haben gezeigt: Nur wenn
entlang der Produktionskette vom Verbraucher bis zum Handel alle
bereit sind, umzudenken und ihr Verhalten zu ändern, kann diese
Aufgabe gelöst werden. Nur wenn die Wertschätzung für Lebensmittel
wächst, kann die Verschwendung eingedämmt werden. Die
CDU/CSU-Bundestagsfraktion ist überzeugt, dass dieses Ziel durch
Aufklärung und Verbraucherbildung erreichbar ist. Mit der Kampagne
–Zu gut für die Tonne– und einer Informationsbroschüre zum
Mindesthaltbarkeitsdatum hat Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner
einen guten Anfang gemacht. Quer durch die Gesellschaft wurde eine
breite Debatte angestoßen. Die Menschen wurden für das Problem der
Lebensmittelabfälle sensibilisiert.“
Hintergrund:
Elf Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle werden jährlich in
Deutschland entsorgt, wie eine Studie der Universität Stuttgart
ergeben hat. Durchschnittlich wirft jeder Bundesbürger 81,5 Kilogramm
Lebensmittel pro Jahr weg. Pro Bürger wären etwa 53 Kilogramm
jährlich vermeidbar, das entspricht einem Wert von 235 Euro, also
etwa 15 Prozent der Haushaltsausgaben.
Vermeidbare Verschwendung kostet die Deutschen bis zu 21,6
Millionen Euro jährlich. Großverbraucher wie Gaststätten, Hotels oder
Kantinen folgen mit nur 1,9 Millionen Tonnen Abfall, einem
prozentualen Anteil von 17 Prozent, genauso wie die
lebensmittelverarbeitende Industrie. Der Handel hat mit etwa fünf
Prozent und umgerechnet etwa 550.000 Kilogramm Abfall pro Jahr die
geringste Menge.
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