– Konstant 24 Mio. Euro für etablierte und neue Projekte zugesagt
– Neues Arbeitsgebiet Gesellschaftliche Innovationen gestartet
Die Gemeinnützige Hertie-Stiftung blickt auf ein erfolgreiches
Jahr 2015 zurück und ist für die Zukunft gut gerüstet. Diese positive
Bilanz zieht der Vorstandsvorsitzende Dr. h.c. Frank-Jürgen Weise
anlässlich der Vorstellung des Jahresberichtes 2015.
Trotz der anhaltenden Niedrigzinsphase und großer Turbulenzen auf
den Kapitalmärkten erreichte die Stiftung im Jahr 2015 aus der
Vermögensbewirtschaftung eine Rendite von beachtlichen 9,5 %. Mit
diesem guten Ergebnis wurde die Projektarbeit voll finanziert, realer
Kapitalerhalt erreicht und für schwierigere Zeiten am Kapitalmarkt
vorgesorgt. Gelungen ist dies durch eine solide und langfristig
orientierte Vermögensanlage, vorrangig in Sachwerte, d.h. Aktien,
Immobilien und Private Equity.
Im Fokus der Projektarbeit stehen Neurowissenschaften, Bildung und
das neu definierte Arbeitsgebiet Gesellschaftliche Innovationen. 2015
wurden die Projekte der Hertie-Stiftung nach einer Bestandsaufnahme
behutsam weiterentwickelt und teilweise neu ausgerichtet. Dieser
Prozess dauert an. In jedem Fall bleibt der operative Charakter der
Stiftung erhalten, erfolgreiche und bewährte Projekte werden
ausgebaut. Zugleich wird die Identifizierung neuer Aufgaben
vorangetrieben.
Kern der Neuentwicklungen ist das neu gegründete
Innovationskolleg, in dem sich in der gerade beginnenden Pilotphase
sechs Kollegiaten mit der Zukunft unseres Zusammenlebens in Europa
beschäftigen, dabei ihre Projektideen weiterentwickeln und zur
Umsetzungsreife bringen.
Im Bereich Neurowissenschaften wird die MS-Förderung unter dem
Projektnamen „MedMS“ komplett neu ausgerichtet und ein neuer
Stiftungslehrstuhl für Multiple Sklerose ausgeschrieben. Das
Grundschul-Pilotprojekt „Wir sind Hirnforscher“ stieß auf große
Resonanz und wird unter der Schirmherrschaft des Hessischen
Kultusministers Prof. Dr. R. Alexander Lorz auf rund 100 Schulen in
Hessen ausgeweitet.
„Alle, die an der Weitentwicklung der Stiftung beteiligt waren und
sind, dürfen stolz sein“, sagte der Vorstandsvorsitzende Dr. h.c.
Frank-Jürgen Weise. „Denn wir sind auf einem guten Weg.“ Weise dankte
insbesondere dem Kuratorium mit seinem Vorsitzenden Dr. Michael
Endres und den Mitarbeitenden.
Höhepunkte aus 2015
Zu den Höhepunkten des vergangenen Jahres gehörte die
herausragende Bewertung des Tübinger Hertie-Instituts für klinische
Hirnforschung durch den Wissenschaftsrat. Dieser lobte vor allem die
Forschungsexzellenz und innovativen Strukturen, durch die das
Institut ein Erfolgsmodell für deutsche Universitätsmedizin sei. In
der Veranstaltungsreihe „Hirnforschung, was kannst du?“
thematisierten renommierte Wissenschaftler die Erfolge und
Möglichkeiten, aber auch Grenzen der Neurowissenschaften. Die daraus
folgenden Artikel sind nun vom Beck-Verlag in einem Buch
zusammengefasst worden (ISBN: 978 3 406 68880 5).
Der Ausbau der Hertie School of Governance wurde fortgesetzt. Der
neue Studiengang „Master of International Affairs“ der privaten
Hochschule startete im September 2015. Für diesen Lehr- und
Forschungsschwerpunkt wurde Professor Dr. Wolfgang Ischinger,
Vorsitzender der Münchner Sicherheitskonferenz, als Professor für
Sicherheitspolitik gewonnen.
Das seit 13 Jahren bestehende START-Stipendienprogramm für
Jugendliche mit Migrationshintergrund richtet sich nun verstärkt auf
Zuwanderer und Flüchtlinge aus. In der aktuellen Ausschreibung werden
Jugendliche aller Schulformen angesprochen, die maximal fünf Jahre in
Deutschland leben. Das nunmehr zweijährige Programm bietet ideelle
und finanzielle Förderung und ein großes Netzwerk.
Erfolgreich beendet und wissenschaftlich positiv beurteilt wurde
im Bildungsbereich das Projekt stark! für kommunales
Bildungsmanagement im Übergang Schule-Beruf. Die Erkenntnisse des
Modellprojekts in Mannheim mit allen lokalen Bildungsakteuren fließen
nun in das Netzwerkangebot des größten deutschen Schulwettbewerbes
Starke Schule mit ein. Auch hier hat die aktuelle Ausschreibung für
den Wettbewerb der besten Schulen, die zur Berufsreife führen, gerade
begonnen.
Nach rund 17 Jahren Engagement für die Vereinbarkeit von Beruf und
Familie wurden das Auditierungs- und Zertifizierungsverfahren
endgültig in unternehmerische Hände übergeben – ein erfolgreiches
Beispiel dafür, wie die Überführung von Stiftungsprojekten in die
Wirtschaft gelingen kann.
Weitere Details zu den rund 20 anderen Engagements aus der
Projektarbeit 2015 sowie zum Vermögensmanagement und Finanzen bietet
der neue Jahresbericht (www.ghst.de/wir-ueber-uns/jahresbericht), den
die Hertie-Stiftung erneut auch als Online-Version mit zahlreichen
Multimedia-Elementen veröffentlicht. So können Leser einen
umfassenden und lebendigen Einblick in die Arbeit einer der größten
privaten Stiftungen Deutschlands nehmen.
Über die Hertie-Stiftung
Die Gemeinnützige Hertie-Stiftung ist eine der größten
weltanschaulich unabhängigen und unternehmerisch ungebundenen
Stiftungen in Deutschland. Sie wurde 1974 von den Erben des
Kaufhausinhabers Georg Karg ins Leben gerufen und engagiert sich mit
ihren Mitarbeitenden und ihrem Vermögen in den Arbeitsgebieten
Neurowissenschaften, Gesellschaftliche Innovationen sowie Bildung.
Die Projekte und Initiativen der Stiftung leisten wissenschaftlich
basierte und praxisorientierte Beiträge zur Lösung drängender
Probleme unserer Gesellschaft. Sie haben sowohl zum Ziel, die
Qualität des öffentlichen Diskurses zu verbessern, als auch in der
Praxis modellhafte Lösungsansätze zu schaffen. Diese können und
sollen von anderen übernommen werden. Entsprechend fördert und
fordert die Hertie-Stiftung Eigeninitiative und Hilfe zur
Selbsthilfe.
Pressekontakt:
Gemeinnützige Hertie-Stiftung
John-Philip Hammersen
Geschäftsführung
069/660756-143
HammersenJP@ghst.de
www.ghst.de