Die humanitären Hilfsorganisationen CARE, Oxfam und 
Save the Children begrüßen ausdrücklich die Entscheidung der 
Bundesregierung, den Exportstopp von Rüstungsgütern nach 
Saudi-Arabien um weitere sechs Monate zu verlängern. Diese 
Entscheidung muss nun konsequent umgesetzt werden – insbesondere auch
in Bezug auf gemeinsame europäische Rüstungsprojekte.
   Solange der Krieg im Jemen unvermindert intensiv geführt wird und 
dabei Verletzungen von humanitärem Völkerrecht an der Tagesordnung 
sind, dürfen deutsche und andere europäische Rüstungsgüter von den 
Kriegsparteien nicht eingesetzt werden. Daher fordern wir die 
Bundesregierung dazu auf, sich auch bei ihren europäischen Partnern 
wie Großbritannien und Frankreich nachdrücklich und konsequent dafür 
einzusetzen, dem deutschen Beispiel zu folgen, solange ein Ende der 
Kämpfe nicht absehbar ist. Wir sind besorgt, dass der gestrige 
Beschluss der Bundesregierung Schlupflöcher für Lieferungen von 
gemeinsamen europäischen Rüstungsgütern zulassen könnte. Die 
Bundesregierung muss deshalb jetzt energisch auf eine einheitliche, 
restriktive Rüstungspolitik aller Mitglieder der Europäischen Union 
und ihrer internationalen Partner hinarbeiten. Unserer Auffassung 
nach kann derzeit nicht sichergestellt werden, dass Waffen, die in 
die Region exportiert werden, nicht im Konflikt im Jemen eingesetzt 
werden. Der Druck auf die Konfliktparteien darf gerade jetzt nicht 
vermindert werden, denn sonst würden jegliche Bemühungen, 
erfolgreiche Friedensverhandlungen zu führen, konterkariert.
   Die düstere Bilanz von vier Jahren Bürgerkrieg beläuft sich 
derzeit auf 20.000 Luftangriffe, fast 70.000 Tote, knapp vier 
Millionen Vertriebene, den Ausbruch von Cholera und eine drohende 
Hungersnot. Ohne humanitäre Hilfe, die unter größten Schwierigkeiten 
und Risiken von Hilfsorganisationen geleistet wird, könnten 80 
Prozent der Bevölkerung nicht überleben. Dies unterstrich auf 
erschütternde Weise auch der Luftangriff auf das Krankenhaus des 
nordwestjemenitischen Ortes Kitaf am vergangenen Dienstag, bei dem 
acht Menschen – darunter fünf Kinder – getötet wurden. Der Druck auf 
die Konfliktparteien, den Krieg zu beenden, muss deshalb unvermindert
aufrechterhalten werden, um die leidende Zivilbevölkerung schnell und
effektiv versorgen zu können.
Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
CARE Deutschland: Ninja Taprogge, Tel. +49 (30) 76 90 16 99, Mail: 
taprogge@care.de
Oxfam: Steffen Küßner, Tel.: +49 (30) 45 30 69 710, Mail: 
skuessner@oxfam.de
Save the Children: Susanne Sawadogo, Tel. +49 (30) 27 59 59 79 – 120,
Mail: presse@savethechildren.de
Original-Content von: CARE Deutschland e.V., übermittelt durch news aktuell