Umsatz auf dem Online-Kunstmarkt wächst 2017 um
12% auf 4,22 Milliarden US-Dollar an / Wachstumsrate stabilisiert
sich / Zahlreiche Fusionen und Akquisitionen Zeichen für weitere
Konsolidierung des Online-Kunstmarktes / Datenschutz-Grundverordnung
im Online-Kunstmarkt noch nicht angekommen / Auktionshäuser und
Online-Plattformen kaufen Know-how für künstliche Intelligenz ein /
Blockchain ermöglicht zukünftig neue Services
Der sechste Hiscox Online Art Trade Report zeigt einen wichtigen
Entwicklungsschritt in Richtung der kommenden Konsolidierung des
Online-Kunstmarktes. Eine der treibenden Kräfte der aktuellen
Entwicklungen ist die Digitalisierung, die mit Blockchain und
künstlicher Intelligenz (KI) neue Möglichkeiten und Anforderungen
schafft.
Der Umsatz im Online-Kunstmarkt wird für 2017 auf 4,22 Milliarden
US-Dollar geschätzt. Dies entspricht einem Wachstum von 12%. Damit
bleibt die Entwicklung leicht hinter den Ergebnissen aus 2016 (15%)
zurück. Ein Ergebnis wie im Jahr 2015, in dem der Markt um 24% wuchs,
wird sich auf absehbare Zeit nicht wiederholen. Kunst-Kenner
prognostizieren für die kommenden Jahre ein durchschnittliches
Wachstum von 15%. 2023 soll der Online-Kunstmarkt damit auf einen
Wert von 8,37 Milliarden US-Dollar anwachsen.
Die aktuellen Ergebnisse des Online Art Trade Reports 2018 zeigen
zudem, dass mehr Vertrauen aufgebaut werden muss, um Neukunden zu
gewinnen. Ein entscheidender Punkt ist dabei eine bessere
Preistransparenz. 90% der befragten Neukunden – die zum ersten Mal
Kunst online gekauft haben – gaben an, dass dies für sie ein
entscheidendes Kriterium für den Online-Kauf ist. 73% würden sich
wünschen Zugriff auf vergleichbare Transaktionskosten und frühere
Preise zu erhalten. Christie–s hat dies als erster Anbieter umgesetzt
und im vergangen Jahr zum ersten Mal die Ergebnisse der
Online-Auktionen veröffentlicht.
„Das verlangsamte Wachstum des Online-Kunstmarktes ist keine
Überraschung. Der Markt hat jetzt eine Reife erreicht, mit der sich
das Online-Geschäft dauerhaft positiv entwickelt. Die nächste Phase
wird eine weitere Konsolidierung sein. Darüber hinaus wird das
entscheidende Hemmnis mangelnder Preistransparenz angegangen werden.
Dies ist entscheidend, um neue Käufer zu gewinnen. Das Potential ist
vorhanden, um beide Punkte umzusetzen. Die Zeitspanne lässt sich
jedoch schwer vorhersagen,“ sagt Robert Read, Head Art and Private
Clients bei Hiscox.
Ein wichtiges Indiz für die Konsolidierung des Marktes sind die
zahlreichen Fusionen, Kooperationen und Akquisitionen, die 2017 und
zu Beginn des aktuellen Kalenderjahres abgeschlossen wurden.[1]
Dieser Auffassung ist auch ein Großteil der befragten Vertreter der
Online-Plattformen selbst – 81% erwarten eine stärke Konsolidierung
des Online-Kunstmarktes. Darüber, welches Ergebnis am Ende dieser
Entwicklung steht, sind sich die Befragten uneinig. 41% gehen davon
aus, dass es in Zukunft nur noch einen internationalen
Online-Anbieter gibt und 32% glauben, dass spezialisierte Angebote je
nach Sammlerstück die Zukunft sind. 30% denken, die Entwicklung führe
zu führenden Plattformen für jede Region.
Im Rahmen der aktuellen Akquisitionen investieren
Online-Kunstanbieter vor allem in KI-Technologien und entsprechendes
Know-how. Beispielsweise kaufte Artsy ArtAdvisor. Das
Technologie-Start-up analysiert große Datenmengen über Künstler, um
Einblicke in die Kulturlandschaft zu geben. Auch das Auktionshaus
Sotheby–s erwarb nötiges Know-how durch eine Akquisition. Mit Hilfe
des Teams von Thread Genius, will Sotheby–s seinen Kunden in Zukunft
persönliche Empfehlungen anbieten. Durch maschinelle Lernverfahren
soll die Navigation für Nutzer in einem wachsenden Online-Markt
deutlich vereinfacht werden. Darüber hinaus könnte Big Data in
Kombination mit KI dazu führen, dass der Wert eines Kunstwerks auf
neue Art gemessen wird.
Ein wichtiges Thema auf dem Online-Kunstmarkt wird 2018 darüber
hinaus die Datenschutzgrundverordnung sein. Diesbezüglich zeigt sich,
dass die meisten Online-Anbieter schlecht vorbereitet sind: 41% der
Galerien und 24% der Online-Plattformen, die an der Befragung
teilgenommen haben, waren sich nicht darüber bewusst, dass sie davon
betroffen sind.
2018 wurde der Hiscox Online Art Trade Report um detailliertere
Fragen zur Digitalisierung erweitert, um die Marktentwicklung genauer
abbilden zu können. Das Potential für Blockchain-Technologien am
Online-Kunstmarkt wird dabei von den Befragten positiv eingeschätzt.
60% der befragten Vertreter der Online-Plattformen gehen davon aus,
dass die Nutzung von Krypto-Währungen wie Bitcoin den Startpunkt
dieser Entwicklung markieren wird. Allerdings akzeptieren aktuell nur
7% der Befragten eine Krypto-Währung und lediglich 8% haben
Blockchain-Technologien in ihrem Unternehmen implementiert.
Die Möglichkeiten, die diese Technologien für den Kunstmarkt
bieten, sind dabei wesentlich umfangreicher als nur die Bezahlung:
Daten und Informationen wie Transaktionskosten, Bewertungen, Herkunft
und Versandberichte könnten so immer verfügbar sein. Daraus könnte
ein völlig neues Service-Ökosystem für den Kunstkauf entstehen.
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