Historischer Bruch

Was werden spätere Historiker über diesen Tag sagen?
Vielleicht das Folgende: Am 5. Februar 2020 hat die „bürgerliche Mitte“ der
Bundesrepublik Deutschland ihr hässliches Gesicht gezeigt. Der Vertreter einer
Partei, die sich „liberal“ nennt, hat sich von den Feinden der freiheitlichen
Demokratie die Steigbügel halten lassen, um Macht zu erobern. Und die Partei,
die sich „christdemokratisch“ nennt, hat dafür gesorgt, dass es klappt. Nun ist
der AfD-Faschist Björn Höcke nicht Adolf Hitler, auch wenn er Gestus und
Rhetorik führender Nazis gern imitiert. Höcke regiert auch nicht, nicht einmal
in Thüringen. Und doch ist der Vergleich zwischen dem Ende der Weimarer Republik
und dem Skandal von Erfurt an einer Stelle legitim: Erneut erweist sich, dass
formal demokratische Entscheidungen den Feinden der Demokratie den Weg ebnen
können.

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