Wie lassen sich die aktuell noch hohen Betriebskosten von Offshore-Windparks in den Griff bekommen und wie die Risiken minimieren? Um diese Kernfrage dreht sich das Verbundvorhaben „Kosten- und risikogesteuerter Betrieb von Offshore-Windparks“ (kurz: KrOW!). Bis Ende November 2017 soll ein IT-gestütztes Werkzeug entwickelt werden, das den risikoarmen Betrieb bei günstiger Kosten-Nutzen-Relation verbessert. Bislang ist es beim Betrieb von Offshore-Windenergieanlagen die Regel, mangels Daten und Erfahrungen eher intuitiv und nicht auf der Grundlage systematisch geprüfter Alternativen zu entscheiden. Die Kooperationspartner können bei ihrer Arbeit auf den Ergebnissen des Projekts „SystOp Offshore Wind“ („Optimierung des Leistungssystems Offshore-Windpark“) aufbauen, an dem bereits vier der fünf Projekt-Beteiligten mitgewirkt haben. Gefördert wird die Zusammenarbeit der Hochschule Bremen, die auch die Projektkoordination inne hat, mit der EWE Erneuerbare Energien GmbH (Oldenburg), der BTC Business Technology Consulting AG (Oldenburg), der IZP Dresden mbH (Ingenieurgesellschaft Zuverlässigkeit und Prozessmodellierung, Dresden) und der Universität Hamburg vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi), das aus dem 6. Energieforschungsprogramm mit 1,4 Mio. Euro Fördersumme bereitstellt.
Genutzt werden die bei dem Windparkbetreiber – und neuen Kooperationspartner – EWE vorhandenen Daten, Informationen und Erfahrungen mit dem Betrieb des ersten deutschen Windparks alpha ventus. Zum Erreichen der Projektziele sind aktuelle Erfahrungen und Forschungsansätze von Offshore-Windpark-Betreibern von entscheidender Bedeutung. Mit der Einbindung der EWE Erneuerbare Energien GmbH ist der anwendungsorientierte Forschungsansatz des Projektes klar formuliert.
Der Entwicklung der IT-gestützten Werkzeuge gehen eine ausführliche Prozessanalyse und -modellierung sowie die Identifikation und Verknüpfung mit Risiko-, Kosten- und Prozessparametern einher. Darauf aufbauend soll ein Funktionsmuster konzipiert werden, das ein umfangreiches Berichtswesen und die Ausgabe von Handlungsoptionen ermöglicht. Die Einbindung von Qualitäts- und Umweltmanagementsystemen ist ebenfalls vorgesehen. Auch soll ein Trainingswerkzeug entwickelt werden, das das dynamische Verhalten ausgewählter Betriebsprozesse abbildet und zur Aus- und Weiterbildung genutzt werden kann.