Hotels als Kapitalanlage – der neue Trend

Hotels als Kapitalanlage – der neue Trend

Sicher nicht für jeden Anleger geeignet, bieten Hotels, insbesondere solche mit Nischencharakter, eine neue Anlageklasse für Investoren.  Wie die Zeitung „Die Welt“ berichtet, steigen vor allem ausländische Investoren in das Geschäft mit deutschen Hotelbetten ein. Im Jahr 2013 verbuchten diese bereits 60 Prozent des Umsatzes in Deutschland. Gefragt sind Hotels vor allem bei institutionellen Investoren wie Pensionsfonds, Versicherungsgesellschaften, aber auch vermögenden Privatpersonen. Im Fokus stehen dabei allerdings nicht die bekannten 08/15 Herbergen, sondern Hotels mit speziellen Zielgruppen. Dazu zählen beispielsweise extrem preissensible Gäste oder Unterkünfte, welche sich auf Businesskunden und Tagesbucher, beispielsweise für Tagungen spezialisiert haben.

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Bildnachweis: Bernd Kasper / Pixelio.de

Hotelketten auf Einkaufstour

Im ersten Halbjahr 2013 wurden zwischen Nordsee und Alpen für rund 734 Millionen Euro Hotels gehandelt, in erster Linie waren die großen Ketten beteiligt. Besonders attraktiv sind für ausländische Investoren namhafte Häuser mit langfristigen Mietverträgen. Die Erfahrung hat gezeigt, dass gerade bei den auf Geschäftsreisende zugeschnittenen Angeboten kaum Leerstände herrschen. Für private Investoren aus dem Ausland gilt diese Form der Kapitalanlage in Deutschland als Absicherung des international aufgestellten Portfolios, da Deutschland immer noch als recht sicherer Hafen gilt. Eher unauffällig agiert in diesem Metier Jörg Lindner, einer von fünf Brüdern, welche die Lindner Unternehmensgruppe leiten. Insgesamt 7 Milliarden Euro hat das Unternehmen in Immobilien investiert und betreibt in sieben europäischen Ländern 33 Hotels der gehobenen Klassen. Die Kernkompetenz der Lindner Gruppe liegt im Aufkauf und Repositionierung entsprechend dem Bedarf vor Ort bestehender Objekte.

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Bildquelle La-Liana / Pixelio.de

Messestädte profitieren besonders

Gerade Hotels an Messestandorten profitieren wieder besonders nach dem es in den 90er Jahren hier zu Umsatzrückgängen kam. Immer wieder steht jedoch die Preispolitik der Betreiber in der Kritik. Überdimensionierte Zimmerpreise zu Messezeiten machen einen Aufenthalt für Privatpersonen fast unerschwinglich, wie das Beispiel Köln belegt.

  • Zu Zeiten der Gamescom beispielsweise ziehen die Übernachtungspreise um rund 80 Prozent an.
  • Bei der Dmexco müssen Besucher mit einem Preisaufschlag von über 1.000 Prozent rechnen.
  • Die Photokina bedingt einen Übernachtungspreis von mindestens 108 Euro im  Doppelzimmer.

Vor diesem Hintergrund ist es nachvollziehbar, dass Hotelvergleichsportale gerade bei privaten Verbrauchern einen ungebrochenen Zulauf erleben. Eine Stadt wie Kölln ist aber nicht auf die Messen angewiesen, um in der Hotellerie eine zufriedenstellende Auslastung zu erzielen. Touristenmetropolen verzeichnen allerdings auch einen Anstieg der kostengünstigen Übernachtungsmöglichkeiten, da gerade Familien eher auf der Suche nach einer preiswerten B & B Lösung sind, als nach gehobenem Komfort. Der gleiche Trend ist auch in Frankfurt am Main zu verzeichnen. Hier haben in den letzten Jahren zahlreiche Hotels aus dem Niedrigpreissegment eröffnet, weitere sind in Planung. Hotels gibt es seit Menschengedenken, Investments in Hotels als neue Anlageklasse sind jedoch noch relativ neu, aber offensichtlich äußerst lukrativ, vor allem wenn solvente Privatanleger auf die Einschaltung einer Bank verzichten können.