HTTP://RAUBGUT.ZLB.DE IST ONLINE.

Im Bestand der ZLB befinden sich Bücher, die ihren rechtmäßigen Eigentümern in der Zeit von 1933 bis 1945 weggenommen wurden oder von diesen unter dem Druck der Verfolgung verkauft werden mussten – darunter tausende Bücher aus den letzten Wohnungen deportierter Berliner Juden.
Dieses NS-Raubgut gelangte auf unterschiedlichen und noch nicht vollständig bekannten Wegen in die Bibliothek und wurde ohne besondere Kennzeichnung in den Bestand übernommen. Um die geraubten Bücher zu finden, müssen über 200.000 verdächtige Exemplare geprüft und alle enthaltenen Spuren der Vorbesitzer, wie Widmungen, Autogramme, Exlibris, Stempel oder unbekannte Signaturen, erfasst und ausgewertet werden. Über 4.500 Bücher mit den Spuren von mehr als 2.000 Personen sind in der Online-Datenbank enthalten – täglich kommen neue Spuren und Namen hinzu.
Jetzt kann online nach den Büchern, deren Spuren und den erfassten Namen recherchiert werden. Jeder Hinweis kann helfen, ein geraubtes Buch an seine rechtmäßigen Eigentümer zurückzugeben. Auch wenn die meisten Bücher keinen großen monetären Wert haben, sind sie als Erinnerungsträger für die Überlebenden des Holocaust und für die Familienangehörigen der Ermordeten von unschätzbarem Wert.
Der ZLB ist es Aufgabe und Anliegen zugleich, das NS-Raubgut den beraubten Eigentümern oder Erben zurückzugeben und stellt deshalb alle Rechercheergebnisse auf ihrer Website zur Verfügung.
http://raubgut.zlb.de
Das Raubgutprojekt der ZLB
Seit mehr als zehn Jahren betreibt die ZLB eine aktive Provenienzforschung nach NS-verfolgungsbedingt entzogenem Kulturgut, die bereits 2002 zu einer umfangreichen Restitution an die Friedrich-Ebert-Stiftung führte. Das Raubgutprojekt wird seit Ende 2009 aus Mitteln des Bundes (AfP ? Arbeitsstelle für Provenienzrecherche / -forschung), des Landes Berlin und der ZLB finanziert. Die Raubgut-Datenbank konnte durch Förderung der AfP entwickelt werden. Bis heute wurden mehr als 200 Bücher an Institutionen und 15 an Erben von Privatpersonen restituiert – weitere Rückgaben sind in Vorbereitung.
Die ZLB kooperiert mit anderen Raubgutprojekten und stellt ihre Fundmeldungen über „Lostart“, der Datenbank der Koordinierungsstelle Magdeburg, der Öffentlichkeit zur Verfügung. Besonders eng arbeitet die ZLB mit der Stiftung Neue Synagoge – Centrum Judaicum zusammen.
Weitere Informationen
? Arbeitsstelle für Provenienzrecherche / – forschung:
www.arbeitsstelle-provenienzforschung.de
? Lostart, die Datenbank der Koordinierungsstelle Magdeburg: www.lostart.de
? Stiftung Neue Synagoge ? Centrum Judaicum: www.cjudaicum.de

Die ZLB ist die größte öffentliche Bibliothek in Deutschland. In ihren beiden Häusern ? der Amerika-Gedenkbibliothek in Kreuzberg und der Berliner Stadtbibliothek in Mitte ? werden über 3,4 Millionen gedruckte und elektronische Medien zur freien Nutzung angeboten. Über 3,7 Millionen Ausleihen werden jährlich vorgenommen. Als Universalbibliothek bietet sie wissenschaftliche Fachbestände und Datenbanken, Belletristik, Literatur zu Sach- und Freizeitthemen und ein umfangreiches Medienangebot für Kinder und Jugendliche.
Als Landesbibliothek erhält die ZLB jeden in Berlin veröffentlichten Text sowie Daten- und Tonträger als Pflichtablieferung. Besonderheiten der ZLB sind daneben die Spezialbereiche Berlin-Studien und Historische Sammlungen, die Senatsbibliothek und die Musikbibliothek, das multimediale Lernzentrum
e-LernBar und die Artothek.
Täglich wird die ZLB von bis zu 5000 Gästen besucht – sie ist eine der meistfrequentierten Kultureinrichtungen Berlins.
www.zlb.de

Weitere Informationen unter:
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