Hans-Werner Sinn, der Präsident des Instituts für Wirtschaftsforschung (Ifo), begrüßt die Pläne der EU-Kommission für eine Finanztransaktionssteuer. „Ich bin dafür“, sagte Sinn gegenüber der „Welt“. In den Handelssälen der Banken würden zu viele volkswirtschaftlich sinnlose Geschäfte gemacht. „Auf den Finanzmärkten gibt es so viele Nullsummen-Spiele, da muss man etwas machen“, sagte Sinn im Gespräch mit der „Welt“. Er warnt allerdings vor einem Alleingang Deutschlands. „Wir dürfen das nicht alleine machen. Am Besten wäre es, Großbritannien wäre dabei, aber notfalls könnten wir es auch ohne Großbritannien machen, nur innerhalb der Eurozone.“ Ifo-Präsident Sinn rechnet damit, dass die Abgabe viele Börsengeschäfte weniger profitabel machen könnte – und damit auch die Geschäftsmodelle vieler Banken. Die Abgabe werde auf diese Weise den Bankensektor unter Druck setzen; ein Stellenabbau sei wahrscheinlich. „Junge kluge Leute werden wieder Lehrer werden und so ihr Geld verdienen“, prophezeit Sinn gegenüber der „Welt“. In den vergangenen Jahren hätten viele intelligente Uni-Absolventen bei den Banken angeheuert, um dort volkswirtschaftlich sinnlose Geschäfte zu machen.
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