IHK: Bericht der Arbeitskammer rückt Standort Saarland in ein falsches Licht

Die Industrie- und Handelskammer des Saarlandes (IHK) hat den von der Arbeitskammer vorgelegten Bericht „AK Fakten – Einkommen im Saarland“ kritisiert. Darin ist von einem drastischen Rückgang der Zahl der Vollzeitbeschäftigten die Rede – seit dem Jahr 2000 sei diese Zahl um 13,75 Prozent gefallen. „Die Veröffentlichung der Arbeitskammer vermittelt ein Negativbild von der Lage der saarländischen Beschäftigten, das so nicht die Wirklichkeit widerspiegelt. Es ist nicht redlich, wenn die Arbeitskammer – wie geschehen – in ihrer Veröffentlichung eine Umstellung des Meldeverfahrens ausblendet, die allein die Hälfte des vorgeblich so drastischen Rückgangs erklärt“, so der stv. IHK-Hauptgeschäftsführer Heino Klingen.
Die IHK kritisiert zudem, dass die Arbeitskammer aus dem geringeren saarländischen Durchschnittsverdienst folgert, dass Facharbeiter im Saarland schlecht bezahlt werden. Klingen: „Es ist seit Jahren bekannt, warum der Durchschnittsverdient im Saarland unter dem Bundesschnitt liegt. Weniger Konzernzentralen bringen es mit sich, dass es hierzulande auch weniger Beschäftigte mit sehr hohen Einkommen gibt, das senkt naturgemäß den Durchschnitt. Der Verdienst eines Facharbeiters liegt jedoch auf Bundesniveau – und das bei im Saarland recht geringen Lebenshaltungskosten“. Trotz Kenntnis dieses Zusammenhangs verweise die Arbeitskammer immer wieder auf den Verdienstrückstand, ohne die Gründe dafür zu erläutern. Klingen: „Das ist kontraproduktiv. Denn wenn es ihr ernst damit ist, den Rückstand aufzuholen, dann müsste die Arbeitskammer alles tun, damit mehr Headquarterfunktionen, möglicherweise auch Unternehmenszentralen, an die Saar kommen. Mit ihren Meldungen zum Arbeitsmarkt bewirkt sie jedoch eher ein –Anti-Saarland-Marketing–. So schadet sie letztlich den Arbeitnehmern und erschwert dringend benötigte Zuwanderung.“

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