In 50 Jahren vom Luxus zum Standard

Was vor 50 Jahren noch kostbarer Luxus war, ist
inzwischen für die meisten Haushalte zum Standard geworden: Wie das
Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, konnten sich Anfang der
1960er Jahre nur 13 % der Haushalte im früheren Bundesgebiet sowohl
einen Kühlschrank, als auch einen Fernseher und eine Waschmaschine
leisten. Heute gehören diese drei Geräte, plus Telefon, bereits in 90
% der rund 40 Millionen Haushalte in Deutschland zur
Standardausstattung. Das ist eines der neuesten Ergebnisse der
Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) vom Jahresanfang 2013.

Während im Vergleich der einzelnen Gebrauchsgüter nahezu 100 % der
Haushalte heute über Telefone und Kühlschränke sowie 95 % über
Fernsehgeräte verfügen, waren diese Geräte vor 50 Jahren bei weitem
nicht in jedem Haushalt vorhanden: Ein Telefon besaßen lediglich 14 %
der Haushalte, ein TV-Gerät 34 % und einen Kühlschrank gab es nur in
jedem zweiten Haushalt (52 %). Radios (79 %), Staubsauger (65 %) und
mechanische Nähmaschinen (47 %) waren dagegen Anfang der 1960er Jahre
am weitesten verbreitet.

Was Anfang der 1960er Jahre als Neuheit galt, wurde inzwischen vom
Zeitgeist überholt und den technischen Innovationen der Gegenwart
abgelöst. Damals gab es in 13 % der Haushalte eine Küchenmaschine;
heute steht in 71 % der Haushalte eine Mikrowelle. Einen
Plattenspieler besaßen Anfang der 1960er Jahre knapp 18 % der
Haushalte. Anfang 2013 waren CD-Geräte bereits in 85 % der Haushalte
vorhanden. Vor 50 Jahren verfügten 42 % der privaten Haushalte über
einen Fotoapparat, heute sind es mit 84 % mehr als doppelt so viele
Haushalte und 73 % können digital fotografieren.

In den vergangenen 50 Jahren haben sich auch die
Haushaltsstrukturen deutlich verändert: Während heute 75 % der
Haushalte Ein- oder Zweipersonenhaushalte sind, traf das Anfang der
1960er Jahre nur auf 46 % der Haushalte zu. Besonders stark setzte
sich in diesem Zeitraum der Trend zum Alleinleben durch: Seit Anfang
der 1960er Jahre hat sich der Anteil der Einpersonenhaushalte von
damals 19 % auf heute 40 % mehr als verdoppelt.

Anfang 2013 wohnten in Deutschland gut 22,8 Millionen Haushalte
zur Miete, während rund 17,2 Millionen Haushalte im eigenen Heim
lebten. Damit lag die Wohneigentümerquote bei 43 %. Mieterhaushalte
setzten sich im Schnitt aus 1,7 Personen und Eigentümerhaushalte aus
2,4 Personen zusammen. Pro Kopf stand Mietern durchschnittlich eine
Wohnfläche von 40 Quadratmetern und Eigentümern von 50 Quadratmetern
zur Verfügung.

Die Einkommens- und Verbrauchsstichprobe, kurz EVS, feiert dieses
Jahr gleich zwei runde Jubiläen: Seit 50 Jahren misst sie im früheren
Bundesgebiet und seit 20 Jahren in Gesamtdeutschland alle fünf Jahre
die Lebensverhältnisse der privaten Haushalte. Dieses Jahr haben sich
wieder knapp 60 000 Haushalte freiwillig am ersten Teil der
EVS-Befragung zur Wohnsituation und Ausstattung der Haushalte mit
Gebrauchsgütern beteiligt.

Weitere Ergebnisse enthält das neue STATmagazin „Auto,
Spülmaschine, Flachbildfernseher: Standard oder Luxus?“. Detaillierte
Daten zur Ausstattung der Haushalte mit Gebrauchsgütern sind über die
Datenbank GENESIS-online verfügbar. Weitergehende Ergebnisse sind
auch im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes unter
www.destatis.de > Zahlen & Fakten > Gesellschaft & Staat > Einkommen,
Konsum, Lebensbedingungen > Ausstattung zu finden.

Die vollständige Pressemitteilung (inklusive PDF-Version) sowie
weitere Informationen und Funktionen sind im Internet-Angebot des
Statistischen Bundesamtes unter http://www.destatis.de/presseaktuell
zu finden.

Weitere Auskünfte gibt:
Auskunftsdienst Einkommen, Konsum, Lebensbedingungen
Telefon: (0611) 75-8880,
www.destatis.de/kontakt

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
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