Das Statistische Bundesamt (Destatis) hat heute
den Indikatorenbericht „Nachhaltige Entwicklung in Deutschland“
(Ausgabe 2012) veröffentlicht. Der Indikatorenbericht ist ein
eigenständiger Bestandteil des zeitgleich von der Bundesregierung
veröffentlichten Fortschrittsberichts 2012 zur
Nachhaltigkeitsstrategie. Die vor genau zehn Jahren beschlossene
nationale Strategie für eine nachhaltige Entwicklung in Deutschland
zielt nicht allein auf Umweltschutzaspekte, sondern auch auf
Nachhaltigkeit in Wirtschaft und Gesellschaft. Der Indikatorenbericht
beschreibt und analysiert die Entwicklung der von der Politik
ausgewählten Nachhaltigkeitsindikatoren und ist somit Grundlage für
die Einschätzung der bisherigen Erfolge der Strategie.
Die Erfolge der deutschen Nachhaltigkeitsstrategie werden in der
Veröffentlichung mittels plakativer Wettersymbole an den einzelnen
Indikatoren bewertet. Diese Kennzeichnung symbolisiert, inwieweit die
gesteckten Ziele bei rechnerischer Fortschreibung der bisherigen
Entwicklung im geplanten Zeithorizont voraussichtlich erreicht werden
oder nicht. In den letzten Jahren hat sich die Hälfte der Indikatoren
eher günstig entwickelt: Die auf das Erreichen der Ziele bezogene
statistische Analyse der nunmehr insgesamt 38 Indikatoren ergab, dass
14 von ihnen mit dem Wettersymbol „sonnig“ und fünf weitere mit dem
Symbol „leicht bewölkt“ bewertet werden konnten. Sie haben ihr Ziel
bereits erreicht oder könnten es erreichen (sonnig) beziehungsweise
sie hätten bei gleichbleibender Entwicklung im Zieljahr nur noch eine
Wegstrecke zwischen 5 % und 20 % bis zum Zielwert zurück zu legen.
Ihr Ziel erreicht haben unter anderem die Indikatoren zum Klimaschutz
und zu den erneuerbaren Energien, zu Bildung, Kriminalität oder zur
Erwerbstätigenquote für Ältere.
Elf Indikatoren entwickelten sich zu schwach in die von der
Nachhaltigkeitsstrategie vorgegebene Richtung, darunter
beispielsweise die Indikatoren zum Primärenergieverbrauch und zum
Anstieg der Siedlungs- und Verkehrsfläche. Sie zeigen das Symbol
„bewölkt“, das heißt es würden ihnen im Zieljahr bei gleichbleibender
Entwicklung noch mehr als 20 % des erforderlichen Wegs bis zum Ziel
fehlen.
Für acht Indikatoren stehen die Zeichen auf „Gewitter“ und damit
besonders ungünstig. Sie überschritten entweder einen Grenzwert (so
in 2010 beim Staatsdefizit und bei den neu hinzu gekommenen
Indikatoren zu strukturellem Defizit und Schuldenstand) oder sie
entfernten sich vom angestrebten Ziel. Dies betrifft Artenvielfalt
und Landschaftsqualität, die Gütertransportintensität, den Anteil der
Binnenschifffahrt an der Gütertransportleistung, den Anteil
Fettleibiger an der Bevölkerung und den Verdienstabstand zwischen
Männern und Frauen. Auch im Bericht für 2010 bildeten diese
Indikatoren, soweit dort bereits vorhanden, schon die Schlusslichter
der Bilanz.
In Anpassung an neue Schwerpunkte enthält der Indikatorenbericht
2012 drei zusätzliche Indikatoren (aus den Bereichen
Staatsverschuldung und Ressourcenschonung). Drei weitere Indikatoren
– in den Bereichen erneuerbare Energien, Bildung, Kriminalität –
wurden verändert. Darüber hinaus hat die Bundesregierung für zwei
Indikatoren (Ausgaben für Forschung und Entwicklung, 18-24-Jährige
ohne Abschluss) die politischen Ziele geändert.
Wegen der Umgestaltungen beim Indikatorensatz und bei einzelnen
Zielen ist ein Vergleich der Bewertungsergebnisse mit denen des
vorigen Berichtes nicht generell möglich. Veränderte Symbole für
einen Indikator bilden nicht in jedem Fall veränderte Entwicklungen
ab. Für genauere Informationen sollten daher die Einzeldarstellungen
des Indikatorenberichts 2012 mit Grafiken, Analysen und
Hintergrundinformationen herangezogen werden. Ergänzt wird der
Indikatorenbericht durch einen Tabellenband (Daten zum
Indikatorenbericht 2012), der im Internet unter www.destatis.de –>
Nachhaltigkeitsindikatoren abgerufen werden kann. Ausgewählte
Nachhaltigkeitsindikatoren zu Umwelt und Ökonomie werden im
Online-Angebot von Destatis in der Zeit bis zum Erscheinen des
nächsten Indikatorenberichts 2014 regelmäßig aktualisiert.
Weitere Auskünfte gibt:
Regina Hoffmann-Müller,
Telefon: (0611) 75-2676,
www.destatis.de/kontakt
Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Pressestelle
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Weitere Informationen unter:
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