PwC-Studie: 41 Prozent der befragten
Industrieunternehmen nutzen bereits Datenanalyse und Künstliche
Intelligenz in der Produktentwicklung / Durchschnittlich 19 Prozent
Effizienzsteigerung in den nächsten fünf Jahren erwartet / Digitale
Spitzenreiter setzen konsequent auf Kundenzentrierung und
Personalisierung und erzielen bis zu 30 Prozent ihres Gesamtumsatzes
mit digitalen Produkten und Services / Mehrheit der Unternehmen
vernachlässigt Cybersicherheit
Digital führende Industrieunternehmen nutzen Daten und Künstliche
Intelligenz, um die Bedürfnisse ihrer Kunden besser zu verstehen und
maßgeschneiderte digitale Produkte und Services zu entwickeln. Dies
ist eines der Kernergebnisse der Studie „Digital Product Development
2025: Agile, Collaborative, AI Driven and Customer Centric“ der
Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC, für die 200
Entscheidungsträger aus deutschen und skandinavischen
Industrieunternehmen unterschiedlicher Branchen befragt sowie
Tiefeninterviews mit Experten aus führenden Unternehmen durchgeführt
wurden.
Digitale Vorreiter sind erfolgreicher – und investieren effizient
Von Investitionen in die digitale Produktentwicklung erwarten sich
die befragten Unternehmen Effizienzsteigerungen von durchschnittlich
19 Prozent über die nächsten fünf Jahre. Zudem sollen die
Produkteinführungszeiten – ebenfalls im Durchschnitt – um 17 Prozent
und die Produktionskosten um 13 Prozent zurückgehen. Digital führende
Unternehmen – die so genannten „Digital Champions“, zu ihnen gehören
etwa 10 Prozent der Befragten – investieren dabei durchschnittlich
zwar mehr in die digitale Produktentwicklung als ihre Mitbewerber.
Doch die Studie zeigt auch: Hohe Entwicklungsausgaben sind keine
zwingende Voraussetzung für Erfolg. „Die Beschleunigung der digitalen
Produktentwicklung kostet Unternehmen nicht unbedingt mehr Geld“,
erklärt Reinhard Geissbauer, Partner bei PwC Deutschland und Leiter
der Studie. „Es kommt vielmehr darauf an, die richtigen Tools und
Prozesse zu identifizieren und Ressourcen strategisch klug
einzusetzen.“ Tatsächlich erreicht die Mehrheit der digitalen
Vorreiter überdurchschnittliche Resultate, obwohl sie weniger als
vier Prozent ihrer Umsätze für Forschung und Entwicklung aufwendet.
Zum Vergleich: Die 1000 Unternehmen mit den höchsten F&E-Budgets
weltweit investierten zuletzt 4,5 Prozent ihres Umsatzes in die
Entwicklung neuer Produkte.
Mit Datenanalysen und KI zu optimaler Kundenzentrierung
Gut vier von zehn der befragten Industrieunternehmen (41 Prozent)
nutzen Datenanalysen und Künstliche Intelligenz (KI) bereits für die
digitale Produktentwicklung – zumindest teilweise. Eine Verbesserung
der Kundenfreundlichkeit steht bei ihnen bislang allerdings nicht im
Zentrum. Anders bei den digitalen Vorreitern: Drei Viertel (73
Prozent) derjenigen, die Datenanalysen und Künstliche Intelligenz
bereits verwenden, nutzen sie, um Produkte und Services zu
verbessern, etwa indem sie Nutzungs-, Qualitäts- und Servicedaten
sowie Informationen zum Verschleiß von Produkten auswerten. Auf
dieser Basis entwickeln sie maßgeschneiderte Produkte, deren Anteil
sie in den nächsten fünf Jahren um 26 Prozent steigern wollen – mehr
als doppelt so stark wie der Durchschnitt. „Die Produkt- und
Innovationszyklen haben sich in den letzten Jahren über fast alle
Branchen dramatisch beschleunigt“, erklärt PwC-Experte Geissbauer.
„Wer in dieser Welt wettbewerbsfähig bleiben will, muss die
Individualisierbarkeit der eigenen Produkte konsequent vorantreiben.“
Die Herausforderung für Industrieunternehmen bestehe dabei vor allem
darin, maßgeschneiderte Lösungen bei optimaler Kosteneffizienz zu
erreichen. „Die digitalen Vorreiter denken das Thema
Personalisierbarkeit daher schon früh im Entwicklungsprozess mit“,
ergänzt Jochen-Thomas Morr, Experte für digitale Produktentwicklung
bei PwC Deutschland. Das wirke sich auch umsatzseitig aus, so Morr
weiter: „Die absoluten Spitzenreiter in unserer Studie erzielen heute
bereits 30 Prozent ihres Umsatzes mit digitalen Produkten und
Services.“
Großer Nachholbedarf beim Thema Cybersicherheit
Durch die wachsende Bedeutung von Daten in der Produktentwicklung
steigt auch die Relevanz des Themas Cybersicherheit. Hier besteht
laut der PwC-Studie bei den meisten der befragten Unternehmen noch
großer Nachholbedarf: Sieben von zehn (71 Prozent) setzen keine oder
nicht ausreichend ausgereifte Prozesse zum Schutz vor Cyberrisiken in
der Produktentwicklung ein. Auch in diesem Punkt sind die Digital
Champions weiter: Mehr als die Hälfte von ihnen erklärt, dass
IT-Sicherheitsmaßnahmen immerhin fester Bestandteil ihres
Projektmanagements seien. Aber auch bei ihnen gibt es Nachholbedarf,
gerade wenn es darum geht, Risiken nach einem klar definierten
Risikoprofil zu unterteilen und zu priorisieren.
Digitale Tools in der Produktentwicklung auf dem Vormarsch
Die Studie zeigt auch, dass die meisten der befragten Unternehmen
bereits Schritte zur digitalen Produktentwicklung unternommen haben:
So arbeiten knapp zwei Drittel co-kreativ, jeweils etwa die Hälfte
setzt Prozesssimulationen, digitale Prototypen und Tools zum
Management des Produktportfolios ein. In den nächsten drei Jahren
wollen die Unternehmen die Nutzung dieser Tools zudem weiter
ausbauen, verstärkt in den Bereichen Datenanalysen und KI, Agile
Entwicklungsmethoden, Social Listening sowie Digitale Zwillinge. Auch
wenn die digitalen Champions beim Einsatz digitaler Tools heute
führend sind, gibt es auch bei ihnen Verbesserungspotenzial. Denn:
„Um ein wirklich integriertes digitales Ökosystem zu erreichen,
müssen Unternehmen die vier Felder Kundenlösungen, Geschäftsbetrieb,
Technologie und Mitarbeiter in den Blick nehmen“, sagt Reinhard
Geissbauer. „In Gänze hat dies noch keines der befragten Unternehmen
erreicht.“
Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.pwc.de/dpd2025
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