
Fast 58.000 Ausbildungsplätze blieben im vergangenen Jahr
unbesetzt, jeder fünfte Ausbildungsvertrag wird vorzeitig aufgelöst
und mehr als zwei Millionen junge Erwachsene haben keinen
Berufsabschluss: Zahlen, die zeigen, welches enorme
Nachwuchspotenzial dem Wirtschaftsstandort Deutschland jedes Jahr
verloren geht. Nach einer Studie des Deutschen Industrie- und
Handelskammertages (DIHK) zählen Unkenntnis über die Arbeitswelt und
unklare Berufsvorstellungen zu den wesentlichen Ursachen für einen
holprigen Start ins Berufsleben. Das Projekt „was geht!“ der Walter
Blüchert Stiftung setzt genau hier an und unterstützt mit
individueller Beratung und Begleitung. Der Erfolg kann sich sehen
lassen: So wechseln jeweils rund 40 Prozent der Realschüler in die
gymnasiale Oberstufe oder ins Berufskolleg, die anderen können in
Ausbildungen vermittelt werden. 2019 werden neue „was
geht!“-Standorte dazukommen.
Ziel von „was geht!“ ist es, möglichst viele Schülerinnen und
Schüler fit für den Arbeitsmarkt zu machen oder sie für den
nächsthöheren Schulabschluss zu qualifizieren. Außerdem soll die Zahl
der Ausbildungsabbrüche reduziert werden. „Wir helfen den
Jugendlichen, den manchmal schwierigen Übergang zwischen Schule und
Beruf erfolgreich zu meistern“, sagt Prof. Dr. Gunter Thielen,
Vorstandsvorsitzender der Walter Blüchert Stiftung. „Dazu fördern wir
sie sehr individuell – und sehr praxisbezogen.“
2014 wurde der Grundstein für „was geht!“ in Gütersloh gelegt.
Dort können Schülerinnen und Schüler von Realschulen an dem
dreijährigen Programm teilnehmen. Erst im Februar wurden 64
Teilnehmde in den neuen, inzwischen sechsten Jahrgang aufgenommen. Im
Jahr 2016 startete „was geht!“ außerdem im Bildungsgang
Berufsfachschule Typ II an Berufskollegs. Hier läuft das Programm
über zwei Jahre. Derzeit wird das Berufskolleg-Modell in Dortmund,
Münster, Bielefeld und Essen umgesetzt. 2019 werden drei neue
Standorte in großen Städten dazukommen.
„was geht!“ vermittelt motivierten Schülerinnen und Schülern
fundiertes Wissen über den Arbeitsmarkt, damit sie eine begründete
Entscheidung zur Aufnahme einer Berufsausbildung treffen können. Dazu
erhalten sie im ersten Förderjahr vielfältige Unterstützungsangebote
in Form von Workshops, Mentoring und Exkursionen.
Workshops, Exkursionen und Mentoren unterstützen bei der
beruflichen Orientierung
In den Workshops geht es um die eigenen Stärken und die Planung
der beruflichen Zukunft. Außerdem werden Kommunikationskompetenzen
vermittelt, die Motivation gestärkt und ein Bewerbungstraining
durchgeführt. Die Teilnehmenden werden durch qualifizierte Mentoren
intensiv betreut. Dazu treffen sie sich alle zwei Wochen in
Kleingruppen, um alle Fragen rund um die Themen „berufliche
Perspektiven“ und „Persönlichkeitsentwicklung“ zu besprechen.
Exkursionen bieten darüber hinaus die Möglichkeit, vertiefende
Einblicke in die berufliche Praxis zu gewinnen. Die Teilnehmenden
können Kontakte in für sie interessante Branchen knüpfen und auf sich
als potenzielle Auszubildende aufmerksam machen.
Um an dem Programm teilzunehmen, müssen sich Schülerinnen und
Schüler schriftlich sowie in einem persönlichen Gespräch bewerben.
Dabei verpflichten sie sich, die während des Förderzeitraums
stattfindenden Angebote wahrzunehmen.
Einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren für das „was geht!“-Projekt
ist die Bündelung des Know-hows der teilnehmenden
Kooperationspartner. Dazu zählen die jeweiligen Kommunen, Agenturen
für Arbeit beziehungsweise Jobcenter sowie die städtischen
Berufskollegs. Auf diese Weise wird ein starkes Aus- und
Weiterbildungsnetzwerk aufgebaut und etabliert.
Neun von zehn Teilnehmern schaffen den Übergang
Die Bilanz kann sich sehen lassen: Mehr als 90% der Teilnehmenden
gestalten für sich im ersten Förderjahr erfolgreich einen Übergang in
Ausbildung, weiterführende Schule, Freiwilliges Soziales Jahr oder
andere Maßnahmen. So sind beispielsweise in Gütersloh in den ersten
beiden Jahrgängen 40 beziehungsweise 43 Prozent der Teilnehmer in die
gymnasiale Oberstufe gewechselt, 43 beziehungsweise 38 Prozent haben
sich für das Berufskolleg entschieden, 13 beziehungsweise 19 Prozent
sind in eine Ausbildung gewechselt. Von den knapp 40 beziehungsweise
30 Berufskolleg-Teilnehmern, die in Dortmund bislang das zweite
Förderjahr durchliefen, hat jeweils ein Drittel Fachabitur gemacht
oder eine Ausbildung angetreten, die anderen wurden in Praktika oder
ein Freiwilliges Soziales Jahr vermittelt.
„Das Wichtigste, das wir den Schülerinnen und Schülern im `was
geht!`-Programm vermitteln können, ist, dass uns jede und jeder
einzelne am Herzen liegt. Wir geben ihnen die Chance, den jeweils
besten Weg ins berufliche Leben zu finden. Das stärkt, motiviert und
beflügelt sie und ist für uns jedes Mal eine unglaublich bereichernde
Erfahrung“, so Thielen.
Mehr Infos gibt es unter: http://www.schule-was-geht.de
Pressekontakt:
Walter Blüchert Stiftung
Silke Hanheide
Tel 05241.17949-14
Mail: silke.hanheide(at)walter-bluechert-stiftung.de
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