Die Zahlungsmoral-Ampel steht weiterhin auf grün. 
Zum Jahresende berichten 66 Prozent der Inkassounternehmen, dass 
Rechnungen genauso gut bezahlt werden wie noch Anfang 2017. 23 
Prozent melden sogar, dass die Zahlungsmoral der Verbraucher und der 
Unternehmen erneut besser geworden ist. Dazu hat der Bundesverband 
Deutscher Inkasso-Unternehmen e.V. (BDIU), Berlin, jetzt seine 560 
Mitgliedsfirmen befragt.
   Parallel zur Aufwärtsbewegung bei der Zahlungsmoral schmilzt die 
Zahl der Unternehmensinsolvenzen ab. Deren Rückgang setzt sich weiter
fort – bis Ende 2017 rechnen die Inkassounternehmen mit rund 20.500 
Verfahren (2016: 21.518). Nächstes Jahr könnten die Pleiten laut 
BDIU-Prognose sogar unter die 20.000er-Marke fallen, zum ersten Mal 
seit 1994.
   „Voraussetzung dafür sind allerdings wirtschaftliche und 
politische Stabilität“, so BDIU-Präsidentin Kirsten Pedd. „Wir 
hoffen, dass es den Parteien nach dem Scheitern der 
Jamaika-Sondierungen jetzt schnell gelingt, eine neue Bundesregierung
zu bilden. Eine hohe Zahlungsmoral entwickelt sich nur, wenn die 
Konjunktur stabil läuft und die Politik dafür als zuverlässiger 
Kompass die Orientierung gibt.“
   Der aktuell positive Zahlungsmoral-Trend ist laut den Umfragen der
Inkassowirtschaft seit 2010 ungebrochen. Auch für 2018 erwarten 77 
Prozent der Inkassounternehmen eine unverändert gute Rechnungstreue.
   Kirsten Pedd warnt allerdings vor Sorglosigkeit: 
„Liquiditätsengpässe durch Zahlungsverzögerungen oder gar 
vollständige Forderungsverluste stellen Unternehmen nach wie vor auf 
die Probe. Vor allem im Online- und Versandhandel gibt es einige 
schlechte Kunden, die es darauf anlegen, sich um ihre 
Zahlungsverpflichtungen herumzudrücken und Gläubiger so zu 
schädigen.“
   Hauptgrund, warum Verbraucher Rechnungen derzeit nicht wie 
vereinbart begleichen, ist Überschuldung. 76 Prozent der 
Inkassounternehmen melden das. Besonders oft stellen die 
Inkassofirmen aber auch ein unkontrolliertes Konsumverhalten (66 
Prozent) sowie ein vorsätzliches Nichteinhalten von 
Zahlungsverpflichtungen (48 Prozent) als Ursache fest, warum 
Unternehmen auf das ihnen zustehende Geld von Verbrauchern warten 
müssen.
   Die Inkasso-Umfrage belegt, dass das vor allem konsumintensive 
Branchen trifft. 55 Prozent der Inkassounternehmen melden, dass der 
Onlinehandel Schwierigkeiten hat, das Geld seiner Kunden pünktlich zu
erhalten. Jeder Zweite in der Umfrage (50 Prozent) nennt zudem 
Energieversorger. Weitere Problembranchen sind demnach das Handwerk 
(44 Prozent), Betreiber von Fitnessstudios (44) und Vermieter (32).
   Auf die Frage, warum gewerbliche Schuldner Rechnungen nicht wie 
vereinbart bezahlen, nennen 67 Prozent der Inkassounternehmen einen 
vorübergehenden Liquiditätsengpass. 52 Prozent beobachten hohe 
Zahlungsausfälle innerhalb der eigenen Kundschaft als Ursache. DIesen
Firmen drohen Liquiditätsengpässe, die es ihnen erschweren, eigenen 
Zahlungsverpflichtungen nachzukommen – der Dominoeffekt bei der 
Zahlungsmoral.
   Pressemeldung mit Grafiken zum Download: 
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