Im April 2012 wurden in Deutschland nach Angaben
der Wirtschaftsauskunftei Bürgel 2.294 Firmeninsolvenzen gemeldet.
Damit liegt die Zahl der Firmenpleiten mit einem Minus von 2,8
Prozent leicht unter dem Vorjahresniveau (April 2011: 2.360).
Absolut gesehen stehen die Bundesländer Nordrhein-Westfalen (639),
Bayern (233) und Niedersachsen (232)an der Spitze der
Insolvenzstatistik. Relativ gesehen gab es im April 2012 die meisten
Firmeninsolvenzen in Sachsen-Anhalt (126 je 100.000 Unternehmen)
sowie in Nordrhein-Westfalen und Bremen (je 96). Die wenigsten
Firmeninsolvenzen wurden im April 2012 im Saarland (33 Insolvenzen je
100.000 Unternehmen), Bayern (40) und in Baden-Württemberg (49)
registriert. Der Bundesdurchschnitt liegt im April 2012 bei 72
Insolvenzen je 100.000 Unternehmen. Die prozentuale Veränderung bei
den Firmeninsolvenzen im April 2012 im Vergleich zum Vorjahresmonat
schwankt zwischen einem Rückgang von 13,1 Prozent in Hamburg und
einem Anstieg von 12,3 Prozent in Berlin. Zudem steigen die
Firmeninsolvenzen in Bremen (plus 4,8 Prozent) sowie in Brandenburg
(plus 3,3 Prozent) an. In allen anderen Bundesländern sind die
Insolvenzzahlen rückläufig.
Allerdings rechnet die Wirtschaftsauskunftei Bürgel wegen der
anhaltenden Euro-Krise mit einer Zunahme der Insolvenzen in den
kommenden Monaten. „Es besteht die Gefahr, dass die Konjunktur in
Deutschland zunehmend von der Wirtschaftskrise in den Euroländern
beeinflusst wird“ kommentiert Geschäftsführer Dr. Norbert Sellin die
aktuelle Lage. Diese Entwicklung wird aktuell auch von den sinkenden
Indikatoren der führenden Wirtschaftsinstitute bestätigt. Die
Unternehmen in Deutschland fürchten zunehmend die Auswirkungen der
Krise auf das eigene Geschäft. In einer Umfrage der IW Consult,
einer Tochtergesellschaft des Instituts der deutschen Wirtschaft
Köln, geben im Frühjahr 2012 etwa drei von zehn deutschen Unternehmen
an, von der Euro-Krise betroffen zu sein.
„Schwierigkeiten werden am ehesten exportorientierte Unternehmen
bekommen. Aktuell sind die Auftragseingänge aus dem Euroraum für
deutsche Unternehmen rückläufig“ betont Dr. Sellin. Bürgel geht für
das Jahr 2012 von insgesamt 30.000 bis 31.000 Firmeninsolvenzen aus.
Die Privatinsolvenzen sind im April 2012 im Vergleich zum
Vorjahresmonat mit einem Minus von 6,5 Prozent rückläufig. In
absoluten Zahlen verteilen sich die Privatinsolvenzen am stärksten
auf die Bundesländer Nordrhein-Westfalen (2.548 Privatinsolvenzen),
Niedersachsen (1.297) und Bayern (1.028). Relativ betrachtet
ereigneten sich im April 2012 die meisten Privatpleiten in Bremen mit
204 Privatinsolvenzen je 1 Mio. Einwohner. Ebenfalls schlecht stehen
Hamburg (174 Privatinsolvenzen je 1 Million Einwohner),
Schleswig-Holstein (170) und das Saarland (165) da. Der
Bundesdurschnitt liegt im April 2012 bei 124 Privatinsolvenzen je 1
Million Einwohner. Am wenigsten Privatpleiten wurden im
Betrachtungszeitraum in Bayern mit 82 Insolvenzen je 1 Million
Einwohner registriert. Positiv sind die Werte ebenfalls in
Baden-Württemberg (87) und Thüringen (88).
Den deutlichsten Anstieg im Vergleich zum April 2011 gab es in
Bremen mit einem Plus von 16,4 Prozent. Den stärksten Rückgang
verzeichnet Berlin mit einem Minus von 17,1 Prozent. Ebenfalls
deutlich zurückgegangen sind die Insolvenzen in Hessen (minus 16,4
Prozent) und in Baden-Württemberg (minus 16,3 Prozent).
Im Gegensatz zu den Firmeninsolvenzen rechnet Bürgel für das Jahr
mit weiter rückläufigen Privatinsolvenzzahlen in den kommenden
Monaten. Eine der Hauptursachen liegt hier in der sinkenden
Arbeitslosenquote. Für das Jahr 2012 geht die Wirtschaftsauskunftei
Bürgel aktuell von 135.000 bis 137.000 Fällen bei den
Privatinsolvenzen aus.
Die vollständigen Insolvenzstatistiken finden Sie auf unserer
Homepage unter www.buergel.de
Firmeninsolvenzen:
http://www.buergel.de/insolvenz-index/firmen.html
Privatinsolvenzen:
http://www.buergel.de/insolvenz-index/privatpersonen.html
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