Das Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen teilt mit:
Am zweiten Tag ihrer „Integrationstour 2010“ durch Nordrhein-Westfalen besuchten Integrationsminister Guntram Schneider und die für Integration zuständige Staatssekretärin Zülfiye Kaykin heute (4. Oktober 2010) die Integrationsagentur der Diakonie in Siegen. „Die Vielfalt der Integrationsarbeit in Siegen ist beeindruckend ? von der Antidiskriminierung bis zur Bildungsarbeit mit zugewanderten Frauen“, erklärten Minister Schneider und Staatssekretärin Kayk?n.
Anlässlich des Besuchs aus Düsseldorf präsentierten die Integrationsagenturen in Siegen sich und ihre Arbeit. Die Integrationsagentur des Vereins für soziale Arbeit und Kultur Südwestfalen e.V. (VAKS) ist eine Servicestelle für Antidiskriminierungsarbeit. So ist die Mediathek gegen Rassismus und Diskriminierung eine Informationsstelle für die Antirassismusarbeit. Der Verein führt zudem das Grundschulprojekt „Miteinander leben ? miteinander lernen“ in sozialen Brennpunkten durch. „Wir erleben, dass Schülerinnen und Schüler bereits im jungen Alter beginnen verbale Gewalt auszuüben. Die Integrationsagentur setzt da an, wo es am wichtigsten ist ? präventiv an der Schule“, lobte Minister Guntram Schneider.
Mit Unterstützung des Caritasverbands Siegen-Wittgenstein werden in der kath. Kirchengemeinde St. Johannes Baptist in Kreuztal, Konversationsgruppen für Migrantinnen initiiert. Dort üben die Teilnehmerinnen alltägliche Sprechsituationen und erhalten Informationen zum Thema Gesundheit, Versicherungswesen und Wohnungsmarkt. Darüber hinaus werden Seniorentreffs, Handarbeits- und Bastelgruppen angeboten. „Das Projekt ermöglicht Migrantinnen die Mitgestaltung ihres Lebensraums im Quartier und fördert das ehrenamtliche Engagement und den interkulturellen Dialog“, würdigte Staatssekretärin Zülfiye Kayk?n die Arbeit.
Die Diakonie gibt Zuwanderinnen Möglichkeiten, aus ihrem gewohnten Alltag herauszukommen und mehr über historische, kulturelle und politische Hintergründe in Deutschland zu erfahren. Sie entwickelte Bildungsangebote, um die Migrantinnen in ihrer zentralen Funktion als Multiplikatorinnen innerhalb ihrer Familie zu stärken. Die Bildungsangebote werden von Frauen der ersten bis zur dritten Generation angenommen, die unterschiedlichen Milieus entstammen und ganz unterschiedliche Migrationsgeschichten haben. Staatssekretärin Zülfiye Kayk?n: „Damit bekommen die Frauen mehr Selbständigkeit und Selbstbewusstsein.“
Die Integrationsagentur der Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Siegen-Wittgen¬stein/Olpe stellte ihre Angebote zum Thema „Älter werden in Deutschland“ vor. Ziel ist die langfristige interkulturelle Öffnung der bestehenden Angebote der Altenhilfe. „Auch an anderen Stationen der Integrationstour haben wir gesehen, dass ältere Zugewanderte die Angebote der Altenhilfe unterdurchschnittlich nutzen, weil die bestehenden Angebote noch nicht hinreichend auf ihre spezifische Bedarfssituation ausgerichtet sind und sie kaum über die Aktivitäten der Altenhilfe Bescheid wissen“, so Minister Guntram Schneider.
Im Rahmen der ersten Integrationstour in Nordrhein-Westfalen überhaupt besuchen der Minister und die Staatssekretärin in diesen Wochen verschiedene Projekte und Einrichtungen und führen Gespräche mit Integrationspraktikern vor Ort. „Unser Ziel ist es, im Frühjahr ein Integrationsgesetz vorzulegen“, betonten beide. Dabei orientierten sie sich an gelungenen Integrationsbeispielen in den Kommunen. Auch führen der Minister und die Staatssekretärin Gespräche mit Vertretern der jeweiligen Kommunen darüber, wo und weshalb Integration gelingt oder misslingt. „Die Städte und Gemeinden haben eine zentrale Bedeutung für das Gelingen der Integration“, erklärten Minister Schneider und Staatsekretärin Kayk?n.