Zum Erreichen der Klimaziele von Paris
leisten Wälder bereits einen zentralen Beitrag Treibhausgase in der
Atmosphäre zu reduzieren. Der positive Klimabeitrag könnte jedoch
größer sein. Weltweit sind Waldbesitzer und Forstwirtschaft, aber
auch Verbraucherinnen und Verbraucher in der Pflicht sich mehr für
verantwortungsvolle Waldbewirtschaftung zu engagieren, denn der Wald
kann mehr leisten.
Heute ist der Internationale Tag des Waldes. Ein Tag zum Feiern.
In Anbetracht der aktuellen Debatten und Proteste für mehr
Klimaschutz weltweit, sieht FSC Deutschland die globale
Forstwirtschaft in der Pflicht sich mehr für verantwortungsvolle
Waldwirtschaft zu engagieren. FSC Deutschland Geschäftsführer Dr. Uwe
Sayer unterstreicht: „Forstwirtschaft leistet bereits einen guten
Beitrag zur Abmilderung des Klimawandels. Die Rolle der deutschen
Försterinnen und Förster ist dabei vielfach beispielgebend. Doch klar
ist: allein der deutsche Wald, rettet das Klima nicht. Wir brauchen
globale Lösungen und eine weltweite Qualitätssicherung für
verantwortungsvolle Waldwirtschaft.“
Wälder leisten einen wichtigen Beitrag dazu, den Klimawandel zu
verlangsamen und schädlich Klimagase langfristig zu binden.
Gleichzeitig verursacht die weltweite Zerstörung von Wäldern und ihre
Folgen jährlich laut WWF ca. 15 Prozent der durch Menschen
verursachten Treibhausgasemissionen. Daher ist es wichtig auch als
Verbraucher, Unternehmer oder öffentliche Verwaltung zu
unterscheiden, ob Produkte oder Rohstoffe wirklich aus
verantwortungsvoller Waldwirtschaft stammen. Das weltweit
anerkannteste Kennzeichen für Holz oder Produkte aus
verantwortungsvoller Waldwirtschaft ist das FSC-Zeichen.
Sayer fordert: „Nachhaltig ist heute nicht einfach nur das, was
man selber dafürhält, sondern was in einem gesellschaftlichen Prozess
auch im Konsens mit kritischen Gruppen definiert wurde. Waldbesitzer
und Waldbewirtschafter dieser Welt sind aufgefordert mehr Mut zu
beweisen und sich der unabhängigen Zertifizierung durch FSC zu
stellen. Der verantwortungsvolle Umgang mit Wald ist genauso eine
Zukunftsfrage wie Fragen moderner Mobilität und nachhaltiger
Energiegewinnung. Es gilt die gesellschaftlichen Anforderungen mit
einer FSC-Zertifizierung an Wald anzuerkennen und entsprechende
Nachfrage zu bedienen. Mir ist dabei klar, dass Waldumbau eine
Generationenaufgabe ist und die Forstwirtschaft dabei in vielen
Regionen der Welt noch einen weiten Weg zu gehen hat.“
Zahlreiche Anforderungen der FSC-Waldstandards tragen
beispielsweis dazu bei, dass Waldwirtschaft einen erheblich stärkeren
Beitrag zum Klimaschutz leisten kann. In besonderem Maße gilt dies
auch für den Deutschen FSC-Waldstandard, der mit einer naturnahen
Baumartenauswahl, Anforderungen für die Schonung der Böden und
langfristigen Mischwaldkonzepten bereits Maßstäbe setzt. Dies nicht
nur mit Blick auf die Bindung von Treibhausgasen durch den Wald,
sondern angesichts steigender Durchschnittstemperaturen auch im
Hinblick auf die Stabilität des Waldes.
Die positive Wirkung der unabhängigen FSC-Zertifizierung für den
Klimabeitrag der Waldwirtschaft, haben bereits erste Studien
untersucht. In den USA hat eine Studie der University of Washington
ergeben, dass FSC-zertifizierte Wälder im Durchschnitt 30 Prozent
mehr Kohlenstoff speichern als vergleichbare Waldflächen mit
konventioneller Forstwirtschaft. Zudem sichert der FSC in seinen
Grundprinzipen weltweit den Fortbestand von intakten Waldökosystemen
und verhindert so ganz grundsätzlich die Umwandlung von Waldflächen
in andere Nutzungsformen. Diese Waldumwandlungen sind nach wie vor
die Hauptursache für den Verlust von Waldflächen auf der Erde und sie
bewirken die Freisetzung von erheblichen Mengen an Treibhausgasen.
Verbraucherinnen und Verbraucher sollten den Tag des Waldes, auch
mit Blick auf den darauffolgenden nächsten #FridaysforFuture am 22.
März 2019, nutzen für eine klare Entscheidung für den Wald und das
Klima. Das heißt: 1. Konsum reduzieren, 2. Recycling und 3.
FSC-zertifizierte Produkte klar bevorzugen.
Über FSC:
Der Forest Stewardship Council® (FSC®) ist die weltweit
anerkannteste Organisation für die Kennzeichnung einer
verantwortungsvollen Waldwirtschaft. Mit Hilfe ihres Siegels wird
ökologisch und sozial verantwortliche Waldbewirtschaftung auf
Produkten sichtbar. Weltweit sind rund 200 Millionen Hektar Wald
FSC-zertifiziert, in Deutschland sind es rund 1,2 Million Hektar Wald
(Stand: Feb. 2019).
In deutschen Wäldern steht der FSC u.a. für eine Waldwirtschaft,
die den Wald nicht übernutzt, die biologische Vielfalt fördert und
ohne Kahlschläge, Gentechnik und Pestizide auskommt. FSC setzt sich
hier für die Mehrung natürlicher Mischwälder, für den Schutz seltener
Arten und Ökosysteme sowie für faire Entlohnung und mehr
Bürgerbeteiligung ein. Als einziges Waldzertifizierungssystem wird
FSC von Umwelt- und Sozialverbänden wie z.B. WWF, NABU, BUND und IG
BAU, IG Metall unterstützt. Die Zertifikatsvergabe erfolgt durch
unabhängige Dritte und wird jährlich überprüft.
Pressekontakt:
Lars Hoffmann, Tel.: 0761-3865368,
E-Mail: lars.hoffmann@fsc-deutschland.de
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