Ischinger: Deutschland muss in der Welt mehr Verantwortung übernehmen

Der Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, begrüßt den Vorstoß der Bundesregierung, außen- und sicherheitspolitisch mehr Verantwortung zu übernehmen. Ischinger sagte im Bayerischen Rundfunk (Bayern 2, radioWelt am Morgen): „Ich habe schon seit geraumer Zeit dafür plädiert, dass die Bundesrepublik Deutschland angesichts des gestiegenen Erwartungshorizonts unserer Partner sich nicht mehr bei Außen- und Sicherheitspolitischen Fragen in die zweite Reihe stellen kann, das wird einfach nicht mehr akzeptiert. Wir müssen schon bereit sein, uns in die erste Reihe zu stellen.“

Ischinger betonte, dass von Deutschland erwartet werde, dass es selbst initiativ werde, um Krisen zu verhüten, zu dämpfen oder zu einem Ende zu bringen. Das bedeute allerdings nicht immer nur, Soldaten in Länder zu schicken: „Es geht auch darum, dass wir Strategien entwickeln, dass die Europäische Union nach Afrika das Signal aussendet: Wir haben eine Strategie, die besteht aus politischen, wirtschaftlichen, entwicklungspolitischen und hilfsweise auch militärischen Elementen und wir sind euer starker Partner. Wir haben Ziele, die werden wir jetzt gemeinsam anpacken.“

Wolfgang Ischinger ist zuversichtlich, dass die Diskussionen auf der Sicherheitskonferenz über die Krisenländer Fortschritte bringen werden: „Ich hoffe schon, dass am Rande der Konferenz Gespräche stattfinden, die uns in der Syrienfrage, hoffentlich auch in der Iranfrage und natürlich last not least in der Ukraine-Krise voranbringen.“

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