Islam Konferenz: Bundesregierung verspielt Chancen bei Muslimen

Anlaesslich der heute in Berlin stattgefundenen Deutschen Islam Konferenz erklaert die Integrationsbeauftragte der SPD-Bundestagsfraktion Aydan Oezoguz:

Die zweite Auflage der Islam Konferenz ist heute offensichtlich ohne greifbare Ergebnisse zu Ende gegangen. Das Bundesinnenministerium wird eine Studie zur Geschlechtergerechtigkeit in Auftrag geben und es wurde ein Fahrplan vereinbart, wie in den kommenden Jahren mehr Praxisbezug der Konferenz geschaffen werden soll – mehr nicht.
Die Bundesregierung und Innenminister de Maizière haben die Chance verspielt, mit den Muslimen und Islam-Verbaenden in Deutschland in einen fruchtbaren Dialog einzutreten. Nachhaltige Ergebnisse? Fehlanzeige.

Viele konkrete Ergebnisse hatten wir ohnehin nicht erwartet:
Angesichts der Einladungspolitik des Innenministeriums spielte in den Wochen vor der Islam Konferenz hauptsaechlich die Frage, wer von muslimischer Seite nicht teilnehmen wuerde, eine Rolle.
Sachthemen wie die Ausbildung von Islam-Lehrern an deutschen Universitaeten, die gemeinsame Bekaempfung von Extremismus, aber auch Islamfeindlichkeit wurden im Vorfeld in den Hintergrund gedraengt und fuehrten auch auf der Konferenz zu keinen greifbaren Vereinbarungen.

Es ist wirklich schade, dass die Bundesregierung diese Chance verspielt hat und zentrale Fragen des Zusammenlebens in unserer Gesellschaft nicht beantwortet werden konnten.

So haette auf der Islam Konferenz fortgefuehrt werden muessen, wie die Strukturen fuer Muslime und islamische Verbaende in Deutschland insgesamt verbessert werden koennen, und wer fuer die Politik die muslimischen Ansprechpartner aus Gesellschaft und Wissenschaft sind. Leider hat Innenminister de Maizière gleich zu Beginn das Gegenteil bewirkt.

Nun bleibt der Eindruck, dass die Islam Konferenz ein alljaehrliches Kaffeetrinken von Verbands- und Wuerdentraegern geworden ist – ohne Ergebnisse, ohne Fortschritt fuer unsere Gesellschaft. Schade.

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