IW-Konjunkturprognose – Aufschwung mit gebremstem Schaum

Das Wirtschaftswachstum in Deutschland ist im Jahr 2013 nur
langsam in Schwung gekommen, es wird 2014 aber weiter an Fahrt
gewinnen. Gleichwohl ist kein kräftiger Aufschwung in Sicht. „Wir
sind verhalten optimistisch und erwarten für 2014 eine Zunahme des
realen Bruttoinlandsprodukts um 1 ½ Prozent, für das laufende Jahr
haben wir uns jedoch leicht nach unten korrigiert auf gut ½ Prozent“,
erklärte Professor Michael Hüther, Direktor des Instituts der
deutschen Wirtschaft Köln (IW), heute in Berlin bei der Vorstellung
der IW-Konjunkturprognose. Für die verhaltenen Aussichten ist nach
Angaben der IW-Konjunkturforscher in erster Linie die schwächelnde
Weltwirtschaft verantwortlich: Neben den Rezessionen in vielen
europäischen Ländern haben sich „markante Bremswirkungen“ in
wichtigen Schwellenländern wie China, Russland, Indien und Brasilien
negativ ausgewirkt. Die wirtschaftliche Abkühlung in Deutschland in
den vergangenen zwei Jahren hat sich hauptsächlich bei den
Investitionen bemerkbar gemacht. Weil sich die konjunkturellen
Perspektiven der Krisenländer inzwischen wieder aufgehellt haben,
kann Deutschland für 2014 mit einem Exportwachstum von 3 ½ Prozent
rechnen. Die Arbeitslosigkeit wird laut IW-Prognose leicht auf 6 ½
Prozent sinken, der private Konsum um 1 Prozent zulegen. Die
öffentlichen Kassen wiederum profitieren 2014 von einem Einnahmeplus
von mehr als 3 Prozent. Für den Staatshaushalt wäre das ein
Überschuss von 15 Milliarden Euro. Der Ausgang der Bundestagswahl hat
durch sein Ja zu Europa und die Absage an Steuererhöhungen positive
Zeichen gesetzt. Um die Weichen wieder auf mehr Wachstum zu stellen,
muss die neue Regierung nun ein überzeugendes Konzept für die
Energiewende vorlegen. Gleichzeitig müssen die Steuer- und
Abgabenlasten sinken, ohne dabei die Haushaltskonsolidierung aus den
Augen zu verlieren.

Pressekontakt:
Ansprechpartner im IW: Prof. Michael Grömling,
Telefon: 0221 4981 – 776

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