Zum siebten Jahrestag der Terroranschläge
vom 11. März auf Pendlerzüge in Madrid hat die Europäische Kommission
aller Opfer von Anschlägen in Europa und anderen Teilen der Welt
gedacht. Auch sieben Jahre nach den Anschlägen mit 191 Toten und
mindestens 1800 Verletzten sind die körperlichen und seelischen
Wunden der Überlebenden noch nicht verheilt. EU-Justizkommissarin
Viviane Reding und EU-Innenkommissarin Cecilia Malmström kündigten
weitere konkrete Schritte zum Opferschutz und zur Vorbeugung an.
„Unsere Erinnerung ist ein Zeichen der Solidarität. Wir lassen die
Opfer nicht allein“, erklärte Reding, die auch Vize-Präsidentin der
Kommission ist. Zwar lasse sich verlorenes Leben nicht zurückbringen.
„Aber die EU kann die Rechte der Opfer und ihrer Familien stärken,
damit sie an Verfahren teilnehmen können, wenn sie das wollen, oder
damit sie die nötige Unterstützung bekommen“, sagte Reding.
„Noch berücksichtigt das Strafrechtssystem oft die Bedürfnisse der
Opfer nicht ausreichend“, sagte Reding. „Deshalb brauchen wir eine
Gesetzgebung dazu. Opfer dürfen nicht noch ein zweites Mal zu Opfern
werden – einmal durch den Täter und ein zweites Mal durch das System
der Strafgerichtsbarkeit.“ Der Umgang mit Opfern im Strafverfahren
werde der Eckstein eines –Opferpakets– sein, das die Kommission noch
in diesem Frühjahr vorschlagen werde.
„Die Bedrohung durch den Terrorismus ist real“, sagte Malmström.
Es gehe darum, weitere Anschläge zu verhindern. „Ein wichtiger Teil
dieser Arbeit ist der Kampf gegen eine Radikalisierung, die zum
Terrorismus führt.“ Die Anstrengungen dazu müssten verstärkt werden.
Ein Schlüssel sei die Zusammenarbeit auf lokaler Ebene. „Wir werden
deshalb noch in diesem Jahr ein EU-weites Netzwerk aufbauen, um eine
zum Terrorismus führende Radikalisierung und das Anwerben Einzelner
verhindern zu helfen.“
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