
Europas Diätassistenten fordern das Recht auf eine sichere und angemessene Ernährung für jeden einzelnen Menschen! Was so selbstverständlich klingt, ist es beileibe nicht, selbst in Europa nicht. Darauf weisen die European Federation of the Associations of Dietitians (EFAD) und der Verband der Diätassistenten – Deutscher Bundesverband (VDD) in der „Budapester Resolution“ hin. Vor allem vulnerable Personengruppen, wie es beispielsweise Kranke und ältere Menschen in Kliniken oder Pflegeeinrichtungen sind, stehen im Fokus. Den Diätassistenten kommt bei der Umsetzung dieses Rechts auf sichere und angemessene Ernährung eine herausragende Rolle zu.
Die European Federation of the Associations of Dietitians (EFAD) hat Ende Oktober auf ihrer 33. Generalversammlung in Budapest eine Resolution verabschiedet, die das Recht auf angemessene Ernährung für alle Menschen sowie in diesem Zusammenhang die besondere Rolle der Diätassistenten hervorhebt. EFAD vertritt Diätassistenten aus 27 europäischen Mitgliedsstaaten. Der VDD ist Gründungsmitglied von EFAD.
Die zentralen Aussagen der Budapester Resolution:
?Jeder Mensch hat das Recht auf angemessene Nahrung und sollte – im Einklang mit der Internationalen Erklärung über das Menschenrecht auf Nahrung – frei von Hunger leben können.
?Diättherapie und -beratung sollten integraler Bestandteil der Ernährungsversorgung sein. Diätassistenten sind diejenigen, die speziell dafür in diesem Gesundheitsfachberuf ausgebildet sind.
?Eine optimale Ernährungsversorgung trägt zur Vorbeugung und Verringerung des Krankheitsrisikos bei. Sie verkürzt die Dauer eines Krankenhausaufenthalts, verbessert die Wirksamkeit der klinischen Behandlung und die Lebensqualität und führt zu reduzierten Gesundheitskosten.
?Umgekehrt ist Ernährungsunsicherheit mit Depressionen, verminderter Produktivität und erhöhten Gesundheitskosten verbunden, was zu einer unverhältnismäßigen sozioökonomischen Belastung führen kann.
Diätassistenten verfügen über das notwendige Fachwissen und die Beratungskompetenz, um Menschen mit ernährungsbedingten Erkrankungen sowie Ernährungsproblemen in Folge von anderen Krankheiten (z.B. Krebs oder Stoffwechselerkrankungen) bei der Umstellung der Ernährung zu begleiten und aktiv zu befähigen, eine ihren Bedarfen entsprechende Ernährung im Alltag dauerhaft umzusetzen. Ihre Rolle geht jedoch über die Gesundheitsversorgung hinaus: Sie verbessern das Ernährungsumfeld für alle, weil sie sich auch gesellschafts- und gesundheitspolitischen Themen widmen und mit den jeweiligen Akteuren – Regierungen, Industrie, Ärzten und andere Gesundheitsfachberufen, Wissenschaft und Forschung – eng zusammenarbeiten.
Zugleich betont die Resolution den finanziellen Nutzen der evidenzbasierten Ernährungstherapie für das Gesundheitswesen, der bereits mehrfach belegt ist: So können u.a. Krankenhausaufenthalte verkürzt und die Prognose einer Erkrankung durch eine effiziente Ernährungstherapie deutlich verbessert werden. Gemeinsam mit allen anderen EFAD-Mitgliedsverbänden fordert der VDD daher die Politik auf, Ressourcen für Ernährungsprävention und -therapie innerhalb des gesamten Gesundheitssystems bereitzustellen.
Die Budapester Resolution finden Sie hier https://www.efad.org/documents/efad-budapest-resolution/