Anlaesslich des Tages des Afrikanischen Kindes am 16. Juni erklaert die zustaendige Berichterstatterin in der Arbeitsgruppe Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung der SPD-Bundestagsfraktion Karin Roth:
Die Kinder dieser Welt und besonders in Afrika verdienen unsere Aufmerksamkeit und unsere Wertschaetzung. Wir muessen in Afrika unsere Anstrengungen konzentrieren und allen Kindern den Zugang zu Bildung und Gesundheit sichern. Damit werden die Voraussetzungen fuer nachhaltige Entwicklung gelegt und Kinder bekommen eine Zukunft.
Noch immer sterben jedes Jahr fast neun Millionen Kinder vor dem fuenften Lebensjahr an Krankheiten, an Hunger und durch Gewalt.
Besonders in Subsahara-Afrika ist die Kindersterblichkeitsrate am hoechsten. Das Millennium-Entwicklungsziel 4, die Senkung der Kindersterblichkeit, wurde in Subsahara-Afrika zu lediglich 31 Prozent erreicht. Konkret heisst das: von 1.000 geborenen Kindern erreichen 145 nicht das fuenfte Lebensjahr. Damit nicht genug. Die Weltbank schaetzt, dass aufgrund der Folgen der
Finanz- und Wirtschaftskrise bis 2015 etwa 1,2 Millionen Kinder zusaetzlich sterben werden, wenn nicht politisch und finanziell gegengesteuert wird.
Wegen der verheerenden HIV-Epidemie im suedlichen Afrika steigt die Zahl der AIDS-Waisen dramatisch an. So gibt es bereits elf Millionen Kinder in Afrika, deren Eltern an AIDS gestorben sind.
Die Umsetzung des Millenniumziels 6, die Bekaempfung von HIV/Aids, koennte ihnen helfen.
Zudem gibt es nach wie vor schwere Kinderrechtsverletzungen wie den Einsatz von Kindersoldaten, Sklaverei von Kindern und die Genitalverstuemmelung an Maedchen.
Es besteht dringender Handlungsbedarf. Um das Leben der Kinder zu retten, zum Beispiel durch Impfungen, muessen dafuer mehr Mittel bereit gestellt werden. Die SPD-Bundestagsfraktion fordert die Bundesregierung auf langfristigen Wirkungen der Kindersterblichkeit und fehlender Grundbildung ernst zu nehmen und ihre internationalen Verpflichtungen zu erfuellen. Auf dem G8-Gipfel in der kommenden Woche kann die Bundesregierung durch konkrete finanzielle Zusagen und konkrete Vorschlaege fuer einen gemeinsamen Umsetzungsplan beispielhaft zur Erreichung der Millennium-Entwicklungsziele beitragen.
Dafuer muss die Bundesregierung ihre Zusage, die ODA-Quote, also den Anteil der Entwicklungshilfe am Bruttonationaleinkommen, bis zum Jahr 2015 auf 0,7 Prozent zu erhoehen, einhalten. Es gibt keine Alternative.
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