– Erwerbsbevölkerung mit Präferenz für berufliche Selbstständigkeit stabilisiert sich 2019 bei 26 % – Gründungsgeist bei Studierenden nimmt stark zu – Corona-Krise dürfte der positiven Entwicklung einen Dämpfer versetzen
Der Wunsch zur beruflichen Selbstständigkeit in Deutschland hat sich 2019 stabilisiert. 26 % der Erwerbsbevölkerung würde sich frei von Sachzwängen für den Schritt in die Selbstständigkeit entscheiden. Dabei hat der steigende Gründungsgeist junger Menschen den jahrelang anhaltenden Abwärtstrend gebremst. Wie eine neue Analyse von KfW Research zeigt, haben Studierende diese positive Entwicklung angetrieben. 46 % der Studierenden hätten sich 2019 frei von Sachzwängen für den Schritt in die Selbstständigkeit entschieden (2018: 33 %).
„Der steigende Gründungsgeist unter den jungen Leuten ist eine positive Entwicklung. Nicht zuletzt durch die intensiven öffentlichen Diskussionen großer Themen wie Klimaschutz oder soziale Teilhabe, scheinen viele junge Menschen erkannt zu haben, welche Möglichkeiten ihnen Gründungen und Start-ups bieten, um selbst aktiv zu werden und Wirtschaft und Gesellschaft zu gestalten“, sagt Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW.
Über die letzten 20 Jahre war der Anteil der gründungsaffinen Menschen in der Erwerbsbevölkerung in Deutschland von 45 % im Jahr 2000 auf nur noch 25 % im Jahr 2018 gesunken. Die Gründe dafür liegen zum einen in der demografischen Alterung der Gesellschaft, da die Präferenz für eine berufliche Selbstständigkeit im Laufe des Lebens abnimmt. Zum anderen haben Krisen wie die Finanzkrise, die EU-Schuldenkrise oder der Brexit wirtschaftspolitische Unsicherheit erhöht, was den Selbstständigkeitswunsch ebenfalls verringerte. „Durch die Corona-Krise mit ihren hohen Belastungen für Selbstständige und Unternehmen ist die wirtschaftliche Unsicherheit deutlich gestiegen. Es ist daher zu befürchten, dass der Gründungsgeist 2020 erneut einen Dämpfer erhält“, so Dr. Fritzi Köhler-Geib. „Durch die wirksame Unterstützung der Krisenbetroffenen kann hoffentlich erreicht werden, dass es bei einem Dämpfer bleibt und der Gründungsgeist keinen weiteren nachhaltigen Schaden nimmt.“
Die aktuelle Analyse von KfW Research ist abrufbar unter
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