Die britische Regierung hat Ecuador mit einer
Verletzung der diplomatischen Immunität seiner Botschaft im
Vereinigten Königreich gedroht, um Wikileaks-Gründer Julian Assange
festnehmen zu können. Ecuadors Botschafter in Deutschland, S.E. Jorge
Jurado, verurteilt in der in Berlin erscheinenden Tageszeitung „junge
Welt“(Freitagausgabe) das Vorgehen der britischen Behörden und warnt
vor einem „gefährlichen Präzedenzfall“. Die Drohungen Großbritanniens
könne man nicht anders interpretieren als „einen unfreundlichen und
sogar feindlichen Akt gegenüber unserem Land“, schreibt S.E. Jorge
Jurado in einem „junge Welt“-Gastkommentar. Ecuador werde bei einer
Verletzung seiner Souveränität die Union Südamerikanischer Nationen
(UNASUR) und die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS)
einschalten, um eine gemeinsame Reaktion alle Länder der Region zu
beraten.
„Die Entscheidung unseres Landes, Herrn Julian Assange
diplomatisches Asyl zu gewähren, war und ist das legitime Recht der
Regierung der Republik Ecuador als demokratisch gewählter Vertretung
eines souveränen, international anerkannten Staates“, betont S.E.
Jorge Jurado weiter. Wenn die britische Regierung mit dieser
Entscheidung nicht einverstanden sei, könne sie sich an die
zuständigen internationalen Schlichtungsinstanzen wenden. „Alles
andere würde einen äußerst gefährlichen Präzedenzfall schaffen, denn
es würde die Tür zur Verletzung völkerrechtlich garantierter
Schutzbereiche öffnen, wie ihn jede diplomatische Vertretung in jedem
Land der Welt darstellt.“
Hinweis: Der Gastkommentar S.E. Jorge Jurado erscheint in der
Freitagausgabe der Tageszeitung „junge Welt“. Den vollständigen
Wortlaut finden Sie heute Abend ab 20 Uhr auch auf unserer
Internetseite www.jungewelt.de
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