junge Welt: Stellv. Ministerpräsident und Außenminister der DR Kongo erklärt Zusammenarbeit mit dem Westen für gescheitert

Die Zusammenarbeit zwischen der Demokratischen
Republik Kongo und dem Westen ist gescheitert. Zu dieser Einschätzung
kommt der stellvertretende Ministerpräsident und Außenminister der
Demokratischen Republik Kongo, Léonard She Okitundu Lundula, im
Gespräch mit der Tageszeitung junge Welt.

Die »traditionelle, jahrzehntelange Zusammenarbeit mit den USA,
Kanada und den europäischen Ländern« sei ein »totaler Misserfolg«
gewesen, so Okitundu Lundula. »–Business as usual– war nicht mehr
möglich, wir mussten eine neue Basis finden und haben sie gefunden«,
unter anderem durch Kooperation mit der Volksrepublik China. Die
Zusammenarbeit mit der VR China böte dem afrikanischen Land
erhebliche Vorteile, schätzt Okitundu Lundula ein. Dies sei mit den
westlichen Mächten nicht möglich: »Dort dauert es wegen ihrer
Bürokratie von der Machbarkeitsstudie über die konkrete Planung bis
zur Realisierung sehr lange. Der Effekt in den fast 60 Jahren seit
der Unabhängigkeit war gleich Null.«

Léonard She Okitundu Lundula berichtet außerdem von einem
bemerkenswerten Kurswechsel der deutschen Bundesregierung. So habe
Bundeskanzlerin Angela Merkel im Oktober 2016 vor den Staaten der
Afrikanischen Union (AU) in Addis Abeba in einer Rede zu den
Beziehungen zwischen Afrika, der EU und Deutschland eine Modifikation
der Zusammenarbeit angeregt: »Was sie dort vorgeschlagen hat, ist
nichts anderes als der chinesische Weg«, so Okitundu Lundula
gegenüber junge Welt.

Das Interview mit Léonard She Okitundu Lundula erscheint am 1.
April 2017 in der Tageszeitung junge Welt (Wochenendausgabe
1./2.4.2017, Seite 3). Interessierten Pressevertretern senden wir den
kompletten Interviewtext gerne vorab zu.

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Sebastian Carlens
Redaktion junge Welt

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