DieLinke -Bundestagsabgeordnete und
stellvertretende Fraktionsvorsitzende Sahra Wagenknecht
zieht Konsequenzen und wird im Herbst nicht für die Funktion einer
Fraktionsvorsitzenden kandidieren. Dies teilte sie der Fraktion in
einem junge Welt vorliegenden Schreiben am Freitag vormittag mit.
Grund seien »der Verlauf und die Ergebnisse der Fraktionssitzung
von Freitag letzter Woche«, so Wagenknecht. »Ich halte es für einen
strategischen Fehler, dass die große Mehrheit der Fraktion dem Antrag
der Bundesregierung auf Verlängerung des griechischen
–Hilfsprogramms– zugestimmt hat.«
Neben den inhaltlichen Entscheidungen markiere der Verlauf der
Fraktionssitzung vom 27.2. »für mich auch einen Umgang miteinander,
den ich nicht akzeptiere«. Wagenknecht: »Dass mir die Fraktion per
Mehrheitsbeschluss verweigert, ihr auch nur meine Argumente für ein
anderes Stimmverhalten vorzutragen – bei einem Thema, für das ich
seit 2010 öffentlich an vorderster Stelle die Positionen der Linken
vertrete – ist ein offener Affront und unterstreicht, dass ein Teil
der Fraktion in eine andere Richtung gehen möchte als ich sie für
sinnvoll halte.«
Wagenknecht abschließend: »Ich will, dass es dazu mit der Linken
eine selbstbewusste, angriffslustige und vor allem eine stärker
werdende Gegenkraft gibt, die den Trend irgendwann auch in
Deutschland wenden kann. Dafür will und werde ich weiterhin kämpfen,
mit all der Kraft und den Fähigkeiten, die mir zur Verfügung stehen.«
Lesen Sie das Schreiben Wagenknechts in der Samstagausgabe der jW
im Wortlaut.
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