Jungs sind die Sorgenkinder der Nation / Familienministerin Kristina Schröder: „Die Zeit ist reif für eine neue Jungenpolitik“

Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU)
will die Bildungschancen des männlichen Nachwuchses zukünftig gezielt
verbessern. „Die Zeit ist reif für eine neue Jungenpolitik. In den
1950er- und 60er-Jahren hatte das katholische Arbeitermädchen vom
Land die schlechtesten Bildungschancen in Deutschland. Heute haben
Mädchen und junge Frauen auf breiter Front aufgeholt. Dafür gelten
jetzt oft die Jungen als Sorgenkinder“, sagt Schröder in einem
Interview des Männer-Lifestylemagazins „Men“s Health“ (Ausgabe
8/2010, EVT 14.07.2010). „Jungen haben die schlechteren Noten,
besuchen eher die Hauptschule, bleiben öfter sitzen und brechen
häufiger die Schule ab. Inzwischen gehen junge Männer sogar seltener
auf die Universität. Wir müssen uns also fragen: Wie können wir
Jungen genauso optimal fördern wie Mädchen?“ Dabei dürfe es
allerdings keine „Nivellierung nach unten“ geben“, erklärt die
Unions-Politikerin und betont: „Wenn der Abstand zwischen Jungen und
Mädchen schmilzt, weil Mädchen wieder schlechter werden, dann ist das
natürlich keine Lösung. Ich will eine Angleichung nach oben.“

Die Bildung sei zwar Ländersache, sagt Kristina Schröder weiter.
Trotzdem möchte sie „gemeinsam mit den Kultusministern die Lehrpläne
kritisch durchforsten und nach Wegen suchen, die Jungen besser und
gezielter zu fördern, ohne natürlich die Mädchen zu vernachlässigen“.
Dazu gehöre unter anderem geeignetes Unterrichtsmaterial. „Jungs
interessieren sich nun mal eher für mittelalterliche Ritterburgen
oder für die Geschichte des Fußballs.“ Es gehe aber auch „um das
Bewusstsein“ der Lehrerinnen und Lehrer, sagt die Familienministerin.
„Ich wünsche mir, dass sie öfter sagen: Jetzt machen wir mal etwas,
worauf die Jungs Lust haben. Auch ein getrennter Unterricht von
Jungen und Mädchen kann in manchen Fächern sinnvoll sein. Dafür
sollten wir zumindest aufgeschlossen sein.“

Das komplette Interview finden Sie unter MensHealth.de/schroeder.

Pressekontakt:
Marco Krahl
Textchef/Men“s Health
Tel. 040/853303-963
E-Mail: mkrahl@menshealth.de

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Gesamtauflage von fast 4,5 Millionen Exemplaren das größte
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