Zur heutigen Pressekonferenz der Koalitionsfraktionen
erklärt der schulpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Kai 
Vogel: Die Pressekonferenz der schwarzen Ampel zur 
Schulgesetz-Novelle in Sachen G8/G9 zeigte heute nur eines: Die 
Planlosigkeit von CDU, FDP und Grüne in Sachen Bildungspolitik. Die 
Vorstellung der drei Bildungspolitiker war eine Darbietung zum 
fremdschämen. Die Umstellung auf G9 läuft Gefahr für die Gymnasien zu
einem Desaster zu werden. 
   Hat diese Landesregierung über ein halbes Jahr Däumchen gedreht? 
Sie hat sich offensichtlich noch keine Gedanken darüber gemacht hat, 
was die per Gesetz verordnete Rückkehr zu G9 an Belastungen für die 
Schulträger bedeutet. Hat das CDU-geführte Bildungsministerium 
tatsächlich noch keine Bilanz gezogen, wie hoch die Gesamtrechnung 
sein wird, die die Schulträger wegen der Konnexität an das Land 
weiterreichen? Über 6 Monate nach Amtsantritt ist die schwarze Ampel 
noch nicht einmal in der Lage auf grundsätzliche Fragen Antworten zu 
geben. 
   Stattdessen jonglieren die Koalitionsfraktionen mit Äpfeln, Nuss 
und Mandelkern und verweisen auf den Bildungsbonus für Schulen mit 
besonders vielen Kindern aus sozialschwachen Familien – nur dass 
dieses Problem mit G8 und G9 soviel zu tun hat wie Gustav mit 
Gasthof. Nach der mündlichen Anhörung vor einer Woche hatten 
zumindest FDP und GRÜNE noch angedeutet, dass die absurde Quote von 
75 Prozent in den Schulkonferenzen für einen Verbleib bei G8 kippen 
könnte. Die SPD-Fraktion hat dazu frühzeitig einen Vorschlag 
vorgelegt. Heute haben die Regierungsfraktionen auch das wieder 
eingesammelt, da sich die Schulen bereits entschieden hätten. 
   Die traurige Wahrheit ist aber, dass sich die Schulen bereits seit
langem darauf eingestellt haben, dass die 75-Prozent-Quote ohnehin 
nicht zu erreichen ist, und deshalb auf eine besondere 
Beschlussfassung verzichtet haben. Es wäre ehrlicher gewesen, auf 
diese Farce zu verzichten und gleich ins Gesetz zu schreiben, dass 
der Bildungsweg am Gymnasium ausnahmslos neun Jahre dauert. 
   Die Schulen und die Schulträger müssen diesen bildungspolitischen 
Kamikaze-Kurs ausbaden. Für die SPD ist nun definitiv klar, dass wir 
im Ausschuss und im Plenum gegen den Gesetzentwurf der Koalition 
stimmen werden. Es ist für uns aber auch klar, dass wir es den 
Schulen nicht antun werden, nach unserer Rückkehr in die 
Regierungsverantwortung die Frage der Schuldauer erneut anzufassen.
Pressekontakt:
Pressesprecher: Heimo Zwischenberger (h.zwischenberger@spd.ltsh.de)
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