Kauder: Pakistan muss endlich mehr für religiöse Toleranz tun

Neue Gewalttat gegen Christen bestätigen Sorgen In
Pakistan ist ein christliches Ehepaar wegen angeblicher
Gotteslästerung von einem wütenden Mob auf grausame Weise getötet
worden. Dazu erklärt der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Volker Kauder:

„Die Nachricht über die Gewalttat gegen ein christliches Ehepaar
in Pakistan ist schockierend. Wie Menschen aus religiösen Motiven
anderen ein solches Leid zufügen können, macht uns fassungslos. Die
Gewalt gegen Andersgläubige scheint auf der Welt von Tag zu Tag
zuzunehmen. Die IS-Terroristen morden im Mittleren Osten Christen,
Jesiden und Muslime. In Nigeria werden christliche Mädchen
verschleppt. In Pakistan schraubt sich die Spirale der Gewalt gegen
Christen immer weiter in die Höhe.

Die internationale Gemeinschaft muss die Gewalt aus religiösen
Motiven auf allen Ebenen mehr ächten als bisher. In den Vereinten
Nationen muss ein Dialog aller Staaten für mehr religiöse Toleranz in
Gang kommen, getragen auch von jenen Ländern, die sich zu einer
Staatsreligion bekennen. Die europäische Außenpolitik muss sich
dieses Themas stärker annehmen. Wir brauchen als sichtbares Zeichen
einen europäischen Beauftragten für Religionsfragen. Auch in der
deutschen Außenpolitik muss der Tatsache noch mehr Beachtung
geschenkt werden, dass religiöser Fanatismus die Keimzelle für immer
neue Konflikte in den nächsten Jahrzehnten werden kann.

Der pakistanischen Regierung muss mit Blick auf den jüngsten Fall
klargemacht werden, dass die Blasphemie-Gesetze des Landes geändert
und vor allem Christen besser geschützt werden müssen. Alle
Beobachter berichten, dass es in Pakistan schon ausreicht, nur den
Verdacht der Gotteslästerung zu äußern, um religiöse Fanatiker zu
Gewalttaten zu bewegen. Dem islamischen Extremismus sollte der
pakistanische Staat auch im eigenen Interesse Einhalt gebieten.“

Hintergrund:

Nach den Berichten wurde das Ehepaar in einem Ziegeleiofen
verbrannt, nachdem ihm vorgeworfen worden war, Seiten des Korans
vernichtet zu haben. Hintergrund der Ermordung könnte zu allem
Überfluss aber eine falsche Verdächtigung sein. Die
überkonfessionelle Hilfsorganisation Open Doors sieht die Lage der
Christen in Pakistan zunehmend kritisch. Im Weltverfolgungsindex
rangiert Pakistan derzeit mittlerweile bereits auf Rang acht der
Länder, in denen Christen am stärksten verfolgt werden. Beklagt wird
eine stark ansteigende feindselige Haltung der Gesellschaft gegenüber
Christen. Politiker aller Lager hofierten islamisch-extremistische
Gruppen, heißt es in einem Bericht der Organisation.

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