Kauder: Religiöser Hass darf in Ägypten nicht die Oberhand gewinnen

In Kairo sind in der Nacht zum Montag bei einer
Kundgebung koptischer Christen nach Behördenangaben über 20 Menschen
getötet worden. Zu dem neuen Höhepunkt von Gewalt in Ägypten erklärt
der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Volker Kauder:

„Die erneute Eskalation der Gewalt in Ägypten erfüllt die
CDU/CSU-Bundestagsfraktion mit tiefer Sorge. Der religiös motivierte
Hass darf sich nicht noch weiter ausbreiten.

Am Sonntagabend hatten in Kairo Christen und auch Muslime nach
Medienberichten gemeinsam gegen die Gewalt demonstriert, die
koptischen Christen in Ägypten immer wieder erleiden müssen. Dies war
ein erneutes ermutigendes Zeichen der Gemeinsamkeit von Angehörigen
der verschiedenen Religionsgruppen. Dass nun ausgerechnet im
Zusammenhang mit dieser Kundgebung so viele Menschen getötet oder
verletzt wurden, ist zutiefst schockierend. Die Ereignisse sind ein
Anschlag auf die religiöse Toleranz. Die ägyptische Regierung muss
die Sicherheit der Christen im Land ohne Abstriche gewährleisten. Wem
auch immer die konkrete Verantwortung für den Ausbruch der Gewalt bei
der Kundgebung zukommt – es darf nicht zugelassen werden, dass
radikale Kräfte nicht die Oberhand gewinnen, die den friedlichen
Übergang Ägyptens in ein demokratisches und weltoffenes Land stören
wollen. Gerade diese schreckliche Nacht zeigt uns, wie wichtig es
ist, dass sich Ägypten in den nächsten Monaten eine Verfassung gibt,
in der die Freiheit aller Religionen festgeschrieben wird. Die
ägyptische Regierung sollte sich klar dazu bekennen.“

Hintergrund:

Bei Ausschreitungen zwischen Kopten, Muslimen und
Sicherheitskräften wurden am Sonntagabend in Kairo nach
Behördenangaben 23 Menschen getötet und 200 weitere verletzt. Den
Unruhen war eine Demonstration tausender koptischer Christen, an der
sich auch Muslimen beteiligten, vorgegangen. Die Kundgebung hatte
sich gegen einen Angriff auf eine christliche Kirche im Süden des
Landes gerichtet.

Kauder hat in diesem Jahr bereits zweimal Ägypten besucht, um sich
über die Situation der koptischen Christen zu informieren.

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