Der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Volker Kauder hat sich durch den Vorstand der syrisch-orthodoxen
Kirche in Deutschland und die Föderation der Aramäer in Deutschland
über die Not der christlichen Gemeinden in Syrien unterrichten
lassen. Dazu erklärt Volker Kauder:
„Die Situation der Christen in Syrien bereitet uns immer größere
Sorgen. Wir appellieren an die Bürgerkriegsparteien, Übergriffe auf
die christliche Minderheit zu unterlassen oder einzustellen.
Die christliche Minderheit in Syrien, die mit etwa zwei Millionen
Personen ungefähr ein Zehntel der Bevölkerung stellt, gerät nach den
uns vorliegenden Informationen immer stärker zwischen die Fronten des
syrischen Bürgerkrieges. Noch ist nicht absehbar, ob die Übergriffe
auf diese Minderheit, die sich in der immer stärker religiös
aufgeladenen Auseinandersetzung neutral zu verhalten versucht,
bereits systematische Züge annehmen. Zunehmend liegen jedoch Berichte
über gezielte Angriffe auf Christen und christliche Einrichtungen
vor.
Viele Christen versuchen daher das Land zu verlassen, und
vertrauen sich Schlepperbanden an. Es gibt zahlreiche gestrandete
christliche Syrer in türkischen, libanesischen und griechischen
Städten.
Wir erinnern uns an das Martyrium der Christen im Irak, die ihr
Land in der Mehrzahl verlassen haben. Dieser Exodus darf sich in
Syrien nicht wiederholen. Europa muss seine Verantwortung für die
orientalische Christenheit stärker wahrnehmen.“
Hintergrund:
Volker Kauder wollte sich am Donnerstag ursprünglich aus erster
Hand durch den syrisch-orthodoxen Erzbischofs von Aleppo, Mor
Gregorius Yohanna Ibrahim über die Lage der Christen informieren
lassen. Allerdings war der Aufenthaltsort des Erzbischofs tagelang
nicht mehr zu bestimmen. Erst am Tag seines geplanten Besuches in der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion konnte die Föderation der Aramäer in
Deutschland den Kontakt herstellen: Erzbischof Ibrahim kann Aleppo
nicht mehr verlassen und berichtete telefonisch über Kämpfe und
Detonationen.
Der Fraktionsvorsitzende nutzte das Gespräch mit dem Haupt der
syrisch-orthodoxen Kirche in Deutschland, Bischof Mor Julius Hanna
Aydin und Vertretern der aramäischen Gemeinde in Deutschland, um
nachzufragen, wie Menschen in Deutschland zur Linderung der Not vor
Ort beitragen können. Angesichts des kommenden Winters kommt der
Verbesserung der humanitären Hilfe eine große Bedeutung zu.“
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