
Bedeutung von Geld-Erbschaften für den Eigenheimkauf rückläufig
   Wachsende Privatvermögen und deren Vererbung erlauben immer mehr 
Menschen das Leben in eigenen vier Wänden – so eine weit verbreitete 
Einschätzung. Rund die Hälfte der jungen Leute unter 30 Jahren geht 
nach Befragungen bereits davon aus, später Wohneigentum zu erben. 
Noch sprechen die Daten nach Auskunft von LBS Research allerdings 
eine andere Sprache. Nach den regelmäßigen Wohneigentumsstudien von 
TNS Infratest* schwankt der Anteil der Neu-Wohneigentümer, die in 
eine geerbte Immobilie eingezogen sind, schon seit über zehn Jahren 
um die Marke von 15 Prozent. Gleichzeitig nahm die Zahl der Erwerber,
die auf geerbtes Geld zurückgreifen konnten, sogar kontinuierlich ab 
(vgl. Grafik).
   Zudem bestätigt die jüngste Auswertung der Zahlen für die Jahre 
2008 bis 2011 erneut, dass die Immobilien-Erbschaft in der Regel 
relativ spät kommt: nämlich für Erwerber im Alter von 45 Jahren – 
verglichen mit 40 Jahren bei einem durchschnittlichen Ersterwerber. 
Für die LBS-Experten zeigt dies, dass ein Abwarten auf die Erbschaft 
für die allermeisten jungen Familien keine Lösung darstellt. Wer für 
seine Kinder geeignetes Wohnen in den eigenen vier Wänden anstrebt, 
der kommt um den klassischen Weg weiterhin nicht herum: nämlich 
rechtzeitig Geld beiseite zu legen, um mit ausreichendem Eigenkapital
eine sichere und günstige Finanzierung hinzubekommen.
   Die Analyse derer, die in die geerbte Immobilie eingezogen sind, 
zeigt nach Auskunft von LBS Research zwei weitere interessante Dinge:
Zum einen spielen Einfamilienhäuser dabei eine immer größere Rolle. 
Ihr Anteil an den geerbten Objekten ist von rund 65 Prozent (von 1998
bis 2003) über gut 70 Prozent (von 2004 bis 2007) zuletzt auf über 80
Prozent angestiegen; gleichzeitig nahm der Anteil der 
Eigentumswohnungen von rund 20 auf weniger als 10 Prozent ab. Und zum
anderen werden viele Objekte von den einziehenden Erben durch 
Modernisierung auf den neuesten Stand gebracht – aber im Schnitt doch
mit einem begrenzten Aufwand, nämlich von knapp 40.000 Euro.
   Eine weitere bemerkenswerte Information betrifft laut LBS Research
die Erwerber, die geerbtes Vermögen für die Finanzierung einsetzen: 
Nur bei 3 von 22 Prozent dieser Fälle wird dabei auf Erlöse aus 
geerbten oder geschenkten Immobilien zurückgegriffen. Fazit aus Sicht
der LBS-Immobilienexperten: Aufs Erbe zu warten, ist – zumindest 
bislang – alles andere als ein Patentrezept für den Schritt in eigene
vier Wände.
   * Befragt wurden für die Wohneigentumsstudie im Auftrag des 
Bundesministeriums und verschiedener Finanzierungsinstitute private 
Haushalte, die zwischen dem 1.1.2008 und dem 31.12.2011 Wohneigentum 
zur Selbstnutzung erworben haben. Repräsentative Umfrage auf Basis 
von 2.000 mündlichen Interviews.
Pressekontakt:
Dr. Ivonn Kappel
Bundesgeschäftsstelle Landesbausparkassen
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