Kein Nachwuchs im Handwerk? – Ein Appell gegen die Kannibalisierung der Branche

Kein Nachwuchs im Handwerk? – Ein Appell gegen die Kannibalisierung der Branche
 

Ein Problem bei der Rekrutierung von Handwerkern aus fernen Ländern stellen oft Sprachbarrieren dar, da in Deutschland mindestens Sprachniveau B1 für den Einsatz auf der Baustelle gefordert wird. In Folge dessen kooperieren große Handwerksunternehmen mit Sprachschulen oder bauen eigene Akademien sowohl zur sprachlichen als auch zur fachlichen Qualifizierung auf, da im Ausland auch die Ausbildung ganz anders abläuft.

Um diesem Stress vorzubeugen, ist die am schnellsten umsetzbare Maßnahme, bestehende Mitarbeiter im Unternehmen zu halten. Wie? „Durch wertschätzende, loyale Führung und Zusammenarbeit werden Mitarbeiter stärker an das Unternehmen gebunden – und bleiben längerfristig treu“, sagt Management-Beraterin und Autorin Miriam Engel. Unmittelbar einher gehe der direkte Einfluss auf die Unternehmenssicherung und das Unternehmenswachstum.

Mitarbeiter kündigen nicht ihren Job, sondern ihrem Vorgesetzten. Zu diesem Ergebnis kam jüngst eine Umfrage von Randstad. Die Gründe für den Weggang aus dem Unternehmen liegen meist im übertriebenen Mikromanagement sowie im unorganisierten oder ungeduldigen Verhalten von Führungskräften. Loyale Führung hingegen fußt auf einer hohen Vertrauensbasis und setzt den Willen zur Eigenverantwortlichkeit auf beiden Seiten voraus. Auch Faktoren wie Informationsfreiheit und Transparenz innerhalb der Firma gehören dazu. Die Höhe der Vergütung ist heute tatsächlich nur noch ein Aspekt unter vielen und bei weitem nicht mehr alles entscheidend. Vielen Arbeitnehmern ist es wichtig, sich selbst zu verwirklichen und sinnstiftend zu arbeiten. Sie möchten sich mit „ihrer Firma“ identifizieren können. Damit wird die Arbeitgebermarke zum wesentlichen Merkmal, um zukünftiges Personal mit identitätsstiftenden Werten zu überzeugen.

Im angespannten Handwerkerarbeitsmarkt müssen Zusammenhalt und Empathie von der Führungskraft ausgehen. Gerade zur Einbindung in die bestehenden Qualifizierungsprogramme ist der loyale Führungsansatz ein wichtiger Bestandteil, um das Unternehmen für die Zukunft zu sichern und sich Wettbewerbsvorteile im Kampf um die Fachkräfte zu verschaffen.

Das Leben wird flexibler und die Arbeit muss sich verschiedensten Lebensmodellen anpassen. Engagierte Bewerber gewinnen nur die Unternehmen, die sich an den Bedürfnissen der Bewerber orientieren. Dazu bedarf es neben eines exzellent organisierten Bewerbungsprozesses auch eines authentischen, empathischen Auftritts des Unternehmens. Der Bewerber ist in Zeiten der Vollbeschäftigung bei weitem kein Bittsteller mehr. Diese Erkenntnis haben offenbar trotz „Fachkräftemangel“ noch nicht alle Unternehmen verinnerlicht.

Die Bedürfnisse von Arbeitnehmern sind umfassend erforscht. Nur wie setzen das die Arbeitgeber um? Input für mehr Mitarbeiterzufriedenheit und Loyalität zum Arbeitgeber liefert das Fachbuch „ROYAL FÜHREN, LOYAL HANDELN – Nachhaltige Wertschöpfung für Ihr Unternehmen“, das konkrete Handlungsimpulse für die Bereiche Personalgewinnung und Mitarbeiterbindung anbietet.