KfW Gründungsmonitor 2018: Strukturelle Qualität der Gründungen steigt weiter

– 557.000 Personen wagen Schritt in die Selbstständigkeit
– Anteil der Chancengründer bei erfreulichen 60 Prozent
– Berlin wieder vor Hamburg; Brandenburg holt auf

Die Zahl der Gründungen in Deutschland ist auch im Jahr 2017
rückläufig: Lediglich 557.000 Personen (-17 Prozent ggü. 2016)
machten sich im vergangenen Jahr selbstständig – zu gut war die
Möglichkeit für viele, eine abhängige Beschäftigung zu finden
(Presseerklärung vom 21.02.2018). Erfreulich ist, dass die
Entwicklung bei volkswirtschaftlich besonders bedeutsamen Gründungen
gegenläufig ist: der Anteil der Chancengründer stieg um 8 %, der
Anteil der innovativen Gründer um 31 %. Auch der Anteil der digitalen
Gründer stieg von 21 % auf 26 %. „Die strukturelle Qualität der
Gründungstätigkeit wird besser. Wir müssen alles dafür tun, die
innovativen und wachstumsorientierten Gründer weiter zu bestärken.
Für unsere Wettbewerbsfähigkeit in den kommenden Jahren wird es ganz
entscheidend sein, dass wir eine beachtliche Anzahl von innovativen
Unternehmen haben, denn sie sind ein wesentlicher Jobmotor der
Zukunft“, sagt Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe
anlässlich der heutigen Vorstellung des KfW-Gründungsmonitors 2018,
der jährlichen, repräsentativen Analyse zum Gründergeschehen in
Deutschland, in der KfW-Zentrale in Frankfurt. Hinderlich für diese
zukunftsträchtige Gruppe könnte jedoch ein weiteres Ergebnis der
Analyse sein: Neugründer, die anders als Übernahme- oder
Beteiligungsgründer neue Unternehmen aufbauen, schufen 170.000
vollzeitäquivalente Arbeitsplätze, 52 % davon hatten jedoch Probleme
dabei, diese Stellen zu besetzen.

Weitere zentrale Ergebnisse des KfW Gründungsmonitors:

– In der Rangliste der Gründungstätigkeit nach Bundesländern liegt
Berlin um eine Nasenlänge vor Hamburg und erobert somit seinen
Platz an der Spitze zurück. Von der Dynamik in Berlin
profitierte Brandenburg. Als einziges Bundesland hinsichtlich
der Gründungstätigkeit legte Brandenburg zu und kletterte auf
den siebten Rang.
– Der Anteil von Frauen an der Gründungstätigkeit ist 2017
nochmals um 3 Prozentpunkte auf insgesamt 37 % gesunken. Der
Rückgang war auf den Vollerwerb beschränkt und ist das Ergebnis
einer stärkeren Gründungstätigkeit von Männern im Vollerwerb.
– Die Mehrheit der Gründer ist bei ihrem Start in die
Selbstständigkeit auf Finanzmittel angewiesen (60 %). Dabei
greifen 39 % der Gründer ausschließlich auf eigene Mittel
zurück, 8 % mobilisieren dagegen Summen über 25.000 EUR von
externen Kapitalgebern. Sie setzten im vergangenen Jahr wieder
mehr externe Mittel ein, im Durchschnitt gut 120 000 EUR, so
viel wie seit 2012 nicht.
– Im vergangenen Jahr hatten 14 % der Gründer Probleme bei der
Finanzierung. Meist, weil die Gründer gerne mehr Eigenmittel
eingesetzt hätten, als ihnen zur Verfügung standen (10 %). Der
Anteil von Gründern, die von einer Kreditablehnung betroffen
waren, lag bei 4 %.
– Der KfW-Gründungsmonitor zeigt, dass Gründer die für sie
angekündigten Vorhaben der aktuellen Koalition (wie eine
Befreiung von der monatlichen Umsatzsteuervoranmeldung)
insgesamt befürworten und Experten die gründungsspezifischen
Rahmenbedingungen besser als vor zwei Jahren bewerten. Dennoch
sind Impulse, um die Gründungstätigkeit im Jahr 2018 wieder in
Fahrt zu bringen, derzeit nicht in Sicht. Die Anzahl der
Gründungsplanungen stagniert und der Absorptionseffekt des
Arbeitsmarkts dürfte auch im aktuellen Jahr stark bleiben.

Hinweis:

Den KfW Gründungsmonitor finden Sie unter: www.kfw.de/kompakt.

Auf der Storytellingplattform der KfW finden Sie ein interessantes
Dossier zum Thema „Digitale Gründer“:
https://www.kfw.de/stories/dossier-digitale-gruender.html

Pressekontakt:
KfW, Palmengartenstr. 5 – 9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM), Sonja Höpfner
Tel. +49 (0)69 7431 4306, Fax: +49 (0)69 7431 3266,
E-Mail: Sonja.hoepfner@kfw.de, Internet: www.kfw.de

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