– Weiterhin durchschnittliches Geschäftsklima im Mittelstand
– Mittelständische Lageurteile und Erwartungen nur unwesentlich
gestiegen
– Stimmung in den Großunternehmen trotz leichter Besserung noch
immer trübe
Die deutsche Wirtschaft konnte im Sommer zwar einer technischen Rezession
entgehen, eine klare Richtung ist allerdings noch nicht erkennbar. Das
Geschäftsklima im Mittelstand bewegt sich weiterhin eng an seinem langfristigen
Durchschnittsniveau entlang. Konkret steigt der zentrale Indikator des
KfW-ifo-Mittelstandsbarometers im November um nahezu vernachlässigbare 0,3
Zähler auf 0,1 Saldenpunkte. Die Urteile zur aktuellen Geschäftslage ziehen
dabei um 0,2 Zähler auf 10,0 Saldenpunkte an. Gleichzeitig hellen die
Erwartungen um 0,3 Zähler auf, mit nun -9,3 Saldenpunkten dominiert der
Pessimismus jedoch weiterhin.
In den Großunternehmen verbessert sich die Stimmung im November etwas deutlicher
als im Mittelstand. So korrigieren die großen Unternehmen ihre Erwartungen um
1,1 Zähler auf -14,1 Saldenpunkte nach oben, während ihre Geschäftslageurteile
um 0,9 Zähler auf -7,8 Saldenpunkte steigen. Alles in allem zieht deren
Geschäftsklima auf -10,9 Saldenpunkte an; das sind 1,1 Zähler mehr als im
Vormonat. Die Stimmung in den großen Unternehmen fällt damit nicht mehr ganz so
trübe aus, sie bleibt jedoch klar unterdurchschnittlich und auch weit hinter dem
mittelständischen Pendant zurück. Dahinter stehen – bei gleichermaßen
pessimistischen Erwartungen – im Wesentlichen deutliche Unterschiede bei den
Urteilen zur aktuellen Geschäftslage.
Während die exportorientierten großen Unternehmen ihre Geschäftslage angesichts
des schwierigen außenwirtschaftlichen Umfelds mehrheitlich negativ bewerten,
geben die binnenwirtschaftlich ausgerichteten Mittelständler vor dem Hintergrund
der soliden Inlandsnachfrage mehrheitlich positive Geschäftslageurteile zu
Protokoll. Diese gespaltene Wirtschaftsentwicklung ist noch längst nicht
überwunden. Die jüngste Verbesserung der industriellen Exporterwartungen
(Mittelständler: +2,3 Zähler auf -10,8 Saldenpunkte; Großunternehmen: +2,9
Zähler auf -9,2 Saldenpunkte) ist in diesem Zusammenhang allenfalls ein kleiner
Hoffnungsschimmer, der laut Dr. Fritzi Köhler-Geib, der neuen Chefvolkswirtin
der KfW, mit Vorsicht zu genießen ist: „Hier dürfte nicht nur die zuletzt
spürbar gesunkene Wahrscheinlichkeit eines harten Brexit eine Rolle gespielt
haben, sondern auch die in Aussicht gestellte erste Teileinigung im
US-chinesischen Handelsstreit. Inwieweit die Entspannung dauerhaft trägt, bleibt
jedoch angesichts der Unberechenbarkeit der aktuellen US-Administration wie auch
der vielen nach wie vor ungelösten Fragen im künftigen Verhältnis der EU zum
Vereinigten Königreich abzuwarten.“ Alles in allem gehe sie davon aus, dass die
deutsche Wirtschaft 2019 um 0,5 % und 2020 um 0,9 % wachsen werde. Dabei sei die
Wachstumsbeschleunigung im kommenden Jahr allein dem Produktionsplus aus vier
zusätzlichen Arbeitstagen zu verdanken und bedeute deshalb noch keine echte
Erholung der Konjunktur, so Köhler-Geib.
Das aktuelle KfW-ifo-Mittelstandsbarometer ist abrufbar unter:
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