Schülerinnen und Schüler der Löcknitz-Grundschule in
Berlin haben heute Wünsche für ein kinderfreundlicheres Internet an
Staatsministerin Dorothee Bär überreicht. Diese waren im Rahmen einer
Schulstunde zum „Tag der Kinderseiten“ im letzten Jahr erarbeitet
worden. Im Anschluss diskutierte Staatsministerin Bär mit den
Schülerinnen und Schülern die Wünsche und Anregungen und versprach,
diese in die Pläne der Bundesregierung für eine Reform des
Jugendmedienschutzes einzubringen.
„Der beste Jugendmedienschutz sind aufgeklärte Schülerinnen und
Schüler. Ich danke daher sehr den Lehrerinnen und Lehrern der
Löcknitz-Grundschule, dass sie zusammen mit dem Deutschen
Kinderhilfswerk und Seitenstark Medienkunde in den Stundenplan
integriert haben. Ich habe mich natürlich sehr gefreut, dass die
Klasse meiner Einladung ins Kanzleramt gefolgt ist und mir ihre
Forderungen persönlich übergeben hat. Es war deutlich spürbar, wie
intensiv sich die Kinder mit dem Thema –Wie bewege ich mich im Netz–
auseinander gesetzt haben. Das Thema liegt mir besonders am Herzen
und werde ich intensiv weiterverfolgen“, sagt Dorothee Bär,
Staatsministerin bei der Bundeskanzlerin und Beauftragte der
Bundesregierung für Digitalisierung.
„Durch Medien eröffnen sich Kindern eine Fülle an Möglichkeiten
für die Wahrnehmung ihrer Interessen und ihrer Rechte, ob nun
Bildung, die Informations- und Meinungsfreiheit oder auch Teilhabe an
Kultur und Kunst. Kinder müssen im digitalen Raum auch geschützt
werden, beispielsweise mit Blick auf ihre Privatsphäre, Daten oder
Persönlichkeitsrechte. Grundlage dafür bilden ein klarer rechtlicher
Rahmen, die zeitgemäße Vermittlung von Medienkompetenz sowie die
Stärkung von Eltern bei der Begleitung ihrer Kinder in der digitalen
Welt. Um mit dem rasanten Wandel im digitalen Raum Schritt halten zu
können, brauchen wir dringend eine Reform des Jugendmedienschutzes,
die sich an den realen Nutzungsinteressen der Kinder und Jugendlichen
orientiert“, betont Harald Geywitz, Vorstandsmitglied des Deutschen
Kinderhilfswerkes.
„Kinder haben das Recht auf altersgerechte Angebote im Netz, die
Spaß, schlau und medienkompetent machen. Qualitätsvolle Webseiten für
Kinder bieten Information, Teilhabe und Schutz in der digitalen Welt.
In unserer digitalen Gesellschaft leisten sie einen wichtigen Beitrag
für die Vermittlung demokratischer Grundwerte, wie die freie
Meinungsbildung und sind wesentlicher Bestandteil eines zeitgemäßen
Jugendmedienschutzes. Damit die Angebote für Kinder im Netz dies auch
bleiben, darf eine so wichtige Förderinitiative wie „Ein Netz für
Kinder“ nicht eingestellt werden. Im Gegenteil, um Mitsprache und
Teilhabe von Kindern im Sinne der Kinderrechte online möglich zu
machen, muss der Bund die von einer engagierten Zivilgesellschaft
getragenen Bildungsangebote für Kinder im Internet deutlich besser
fördern und dafür Sorge tragen, dass sie zukunftsfähig
weiterentwickelt werden können“, erklärt Helga Kleinen,
Vorstandsvorsitzende des Seitenstark e.V.
Folgende Wünsche und Forderungen hatten die Schülerinnen und
Schüler für ein kinderfreundlicheres Internet erarbeitet:
– Schutz vor Belästigungen im Internet
– Warnung und Schutz vor Gewalt in Filmen und Bildern im Internet
– Alle Schulen brauchen Tablets
– Schutz für unsere persönlichen Daten im Internet
– Wir wollen ohne Angst das Internet nutzen und wollen keine Fake
News
– Spiele im Internet ohne Werbung und ohne Passwort-Zwang
– Mehr interessante, sichere Internet-Seiten für Kinder von 9 – 13
Jahren
– Alle Grundschulkinder brauchen ein neues Unterrichtsfach:
Informatik
– Mehr Mitbestimmung von Kindern in der Politik und im Internet
– Kinderrechte endlich ins Grundgesetz
Der Medientag zum „Tag der Kinderseiten“ an der
Löcknitz-Grundschule in Berlin war eine Kooperationsveranstaltung von
Seitenstark mit dem Deutschen Kinderhilfswerk sowie mit dem JFF –
Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis, dem
Medienzentrum Pankow WeTeK Berlin gGmbH und dem Initiativbüro Gutes
Aufwachsen mit Medien.
Seit 15 Jahren vernetzt Seitenstark qualitätsvolle Internetseiten
für Kinder zu einer bunten, vielfältigen und sicheren
Kinderseitenlandschaft. Zu den Gründern des bundesweiten Netzwerks
zählt die Blinde-Kuh.de, älteste Kindersuchmaschine in Deutschland.
Hinter den rund 60 Seitenstark-Kinderseiten stehen unabhängige
Pädagog/innen und Journalist/innen, Bundes- und Landesbehörden,
Firmen, Kirchen, gemeinnützige Vereine und Stiftungen, die sich
verbindlich an hohen Qualitätsstandards für Kinderseiten ausrichten.
Gemeinsam engagieren sie sich für positive Inhalte für Kinder im
Netz, die Umsetzung der Kinderrechte im digitalen Bereich sowie für
eine altersgerechte Medienbildung, die allen Mädchen und Jungen eine
Teilhabe an unserer modernen Mediengesellschaft ermöglicht. – Jedes
Jahr am 21. Oktober lenkt Seitenstark mit dem „Tag der Kinderseiten“
den Blick auf gute Internet-Angebote für Kinder. Eltern, Pädagogen
und Lehrkräfte können den Tag für Online- und Offline-Aktionen
nutzen, um Kinder auf die vielfältigen Internetseiten für Kinder
aufmerksam zu machen.
Das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. setzt sich seit mehr als 45
Jahren für die Rechte von Kindern in Deutschland ein. Die Überwindung
von Kinderarmut und die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an
allen sie betreffenden Angelegenheiten stehen im Mittelpunkt der
Arbeit als Kinderrechts-organisation. Der gemeinnützige Verein
finanziert sich überwiegend aus privaten Spenden, dafür stehen seine
Spendendosen an ca. 40.000 Standorten in Deutschland. Das Deutsche
Kinderhilfswerk initiiert und unterstützt Maßnahmen und Projekte, die
die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen, unabhängig von deren
Herkunft oder Aufenthaltsstatus, fördern. Die politische Lobbyarbeit
wirkt auf die vollständige Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in
Deutschland hin, insbesondere im Bereich der Mitbestimmung von
Kindern, ihren Interessen bei Gesetzgebungs- und Verwaltungsmaßnahmen
sowie der Überwindung von Kinderarmut und gleichberechtigten
gesellschaftlichen Teilhabe aller Kinder in Deutschland.
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