Die Mitgliederversammlung des Bundesverbandes der Deutschen
Luftverkehrswirtschaft (BDL) hat Prof. Klaus-Dieter Scheurle zum
Präsidenten des Verbandes gewählt. Scheurle tritt seine zweijährige
Amtszeit am 1. Juni an. Er folgt auf Dr. Stefan Schulte, dessen
Amtszeit als BDL-Präsident satzungsgemäß am 31. Mai endet. Seit Juni
2016 wird das Amt des BDL-Präsidenten ehrenamtlich wahrgenommen. Dr.
Schulte bleibt Mitglied im BDL-Präsidium.
Klaus-Dieter Scheurle ist Vorsitzender der Geschäftsführung der
Deutschen Flugsicherung (DFS). Von Haus aus ist der 63-Jährige
Jurist. Bevor er die Geschäftsführung der DFS übernahm, war Scheurle
30 Jahre lang in verschiedenen Behörden und Unternehmen tätig, unter
anderem in mehreren Bundes- und Landesministerien und in der heutigen
Bundesnetzagentur sowie in führender Position im Bankensektor. 2009
berief ihn der Bundesverkehrsminister zum beamteten Staatssekretär im
damaligen Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung.
Dem BDL-Präsidium gehört er bereits seit 2013 an.
Der amtierende BDL-Präsident Dr. Schulte zur Wahl seines
Nachfolgers: „Wir haben mit Prof. Scheurle einen ausgewiesenen
Experten für Verkehrspolitik als künftigen BDL-Präsidenten gewählt.
Damit stellt sich die BDL-Spitze den großen vor uns liegenden
Herausforderungen: Die weltweite Luftfahrt wächst, aber deutsche
Unternehmen werden im internationalen Wettbewerb aufgrund einseitiger
Sonderbelastungen am Standort Deutschland benachteiligt und wachsen
bereits im sechsten Jahr in Folge deutlich weniger als ihre
ausländischen Wettbewerber. Die nächsten Jahre werden entscheidend
für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Luftfahrt.“
Das BDL-Präsidium dankte Herrn Dr. Schulte für die erfolgreiche
und engagierte Wahrnehmung des Präsidentenamtes in der wichtigen
Phase der Bundestagswahl und der anschließenden Regierungsbildung.
Das Präsidium würdigte insbesondere, dass es in seiner Amtszeit
gelungen ist, durch strukturelle Entlastungen bei den
Flugsicherungsgebühren einen Einstieg in den Abbau von
wettbewerbsverzerrenden Sonderlasten am Standort Deutschland zu
finden. Die Politik hat in nennenswertem Ausmaß Kostenbestandteile
aus den Flugsicherungsgebühren herausgenommen und in die staatliche
Finanzierung überführt, wie dies auch in wichtigen Wettbewerbsländern
geregelt ist. An diesen ersten Schritt kann und sollte die Politik in
der neuen Legislatur anknüpfen.
Prof. Scheurle zu seiner Wahl: „Luftverkehr ist eine
Schlüsselbranche für den Erfolg des gesamten Wirtschaftsstandorts,
denn unsere Volkswirtschaft ist international verflochten wie keine
zweite. Die Politik hat erkannt, dass sie handeln muss, damit wir die
starke Wettbewerbsposition der deutschen Luftfahrt halten können. Wir
begrüßen, dass sich die Koalition vorgenommen hat, den
Luftverkehrsstandort Deutschland zu stärken und einseitige nationale
Sonderlasten abzubauen. Dabei bieten wir als deutsche
Luftverkehrswirtschaft unsere engagierte Zusammenarbeit an.“
Scheurle forderte die Umsetzung der Vereinbarungen des
Koalitionsvertrags. Vor allem müssten die deutschen
Fluggesellschaften und Flughäfen von einseitigen nationalen
Sonderlasten entlastet werden. So sollte die Politik die
Luftverkehrsteuer abschaffen und den deutschen Sonderweg bei der
Finanzierung der Luftsicherheit beenden.
Eine zentrale Aufgabe der kommenden Jahre seien Verbesserungen bei
der Organisation der Sicherheitskontrollen. Als weitere
Schwerpunktthemen nannte Scheurle die sichere Integration von
unbemannten Flugsystemen in den Luftraum sowie die bedarfsgerechte
Weiterentwicklung der Kapazitäten an den deutschen Flughäfen und eine
Beschleunigung im deutschen Bau- und Planungsrecht.
Im Hinblick auf Klimaschutz und Lärmschutz forderte Scheurle, dass
die Politik Rahmenbedingungen für weitere Fortschritte setzt. Dazu
würden insbesondere die Stärkung der Investitionskraft bei den
Luftverkehrsunternehmen gehören, damit diese weiter in aktiven
Schallschutz und in treibstoffsparende Flugzeuge investieren können.
Bei der anstehenden Evaluierung des Fluglärmschutzgesetzes müsse die
Politik berücksichtigen, dass das geltende Recht bereits eine
ausreichende Schutzwirkung entfaltet. Und schließlich sollte die
Politik das internationale Klimaschutzinstrument CORSIA umsetzen, mit
dem die CO2-Emissionen in der Luftfahrt langfristig auf dem Niveau
von 2020 stabilisiert werden sollen.
Prof. Scheurle betonte: „Als neuer BDL-Präsident begrüße ich, dass
die Koalition die industriepolitische Zusammenarbeit von Bund,
Ländern, Luftfahrt und Gewerkschaften zur Stärkung von Innovations
und Wettbewerbsfähigkeit des Luftfahrtstandorts Deutschland
institutionalisieren und mit einer regelmäßigen BundLänderKonferenz
begleiten will.“
Neben der neuen Verbandsspitze wählte die Mitgliederversammlung
des BDL heute zwei neue Präsidiumsmitglieder: Torsten Dirks, Mitglied
des Lufthansa-Konzernvorstands und CEO von Eurowings, sowie Thomas
Schnalke, Vorsitzender der Geschäftsführung des Flughafens
Düsseldorf.
Insgesamt gehören dem BDL-Präsidium an: Torsten Dirks (Deutsche
Lufthansa AG), Michael Eggenschwiler (Flughafen Hamburg GmbH), Thomas
Ellerbeck (TUI Group), Peter Gerber (Lufthansa Cargo AG), Gunnar
Heinemann (Gebr. Heinemann SE & Co. KG), Dr. Michael Hupe (Flughafen
Nürnberg GmbH), Dr. Michael Kerkloh (Flughafen München GmbH), Markus
Otto (European Air Transport Leipzig GmbH), Prof. Klaus-Dieter
Scheurle (DFS Deutsche Flugsicherung GmbH), Thomas Schnalke
(Flughafen Düsseldorf GmbH), Dr. Stefan Schulte (Fraport AG), Carsten
Spohr (Deutsche Lufthansa AG), Ralf Teckentrup (Condor Flugdienst
GmbH).
Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) wurde
2010 als gemeinsame Interessenvertretung der deutschen
Luftverkehrswirtschaft gegründet. Mitglieder des Verbandes sind
Fluggesellschaften, Flughäfen, die Deutsche Flugsicherung und weitere
Leistungsanbieter im deutschen Luftverkehr. Die Mitgliedsunternehmen
beschäftigen mehr als 180.000 Mitarbeiter. Die deutsche
Luftverkehrswirtschaft ermöglicht Mobilität für jährlich über 200
Millionen Fluggäste und trägt mit dem Transport von Außenhandelswaren
im Wert von über 200 Milliarden Euro zur Stärkung des
Wirtschaftsstandorts Deutschland bei.
Kontakt:
Ivo Rzegotta
Leiter Strategie und Kommunikation
E-Mail: ivo.rzegotta@bdl.aero
Telefon: 030-52 00 77-165
Mobil: 0172-37 29 072
Original-Content von: BDL, übermittelt durch news aktuell