KMU wähnen sich bei Cyber-Kriminalität sicher

Bonn – Der größte Teil kleiner und mittelständischer  Unternehmen (KMU) in Deutschland sieht in Cyber-Kriminalität kein ernstzunehmendes Risiko. Wie eine aktuelle Umfrage der Zurich Versicherung zeigt, gehören digitale Angriffe für nur neun Prozent der befragten KMU zur potenziellen Risikoeinschätzung. Damit zählt Cyber-Kriminalität weiterhin zu den als am geringsten eingestuften Risiken. Bereits 2013 hatte Zurich die größten Risiken und Chancen aus Sicht deutscher KMU abgefragt. Damals schätzten sogar nur sechs Prozent der Unternehmer Cyber-Kriminalität als Risiko ein. Auffällig bei der diesjährigen Befragung: Die Angst vor Imageschäden hat dagegen deutlich zugenommen. So hat sich die Anzahl der KMU, die zum Beispiel negative Schlagzeilen in den Medien als ihr größtes Risiko einschätzen, nahezu verdreifacht auf insgesamt
16 Prozent (2013: 6 Prozent).

"Die Studie belegt, dass das Risikobewusstsein in Bezug auf die Auswirkungen von Cyber-Angriffen bei deutschen KMU nur schwach ausgeprägt ist. Das überrascht vor allem nach den zahlreichen publik gewordenen Datendiebstählen", betont Ralph Brand, Vorstandsvorsitzender von Zurich in Deutschland. "Vielen Unternehmern ist das Ausmaß eines Cyber-Angriffs nicht bewusst. Derartige kriminelle Attacken können sich nicht nur direkt, sondern auch indirekt negativ auf die Geschäftsentwicklung auswirken – so haben sie fast zwangsläufig auch Auswirkungen auf das Image eines Unternehmens. Die Gefahr durch Cyber-Kriminalität sollte aber nicht länger derart unterschätzt werden." Die real wachsende Gefahr durch Cyber-Angriffe untermauert auch die jüngst veröffentlichte polizeiliche Kriminalstatistik. Diese zeigt, dass Cyber-Kriminalität mit 64.500 Fällen im Jahr 2013 einen neuen Höchststand erreicht hat.
Seit 2009 wurde ein Anstieg um knapp 30 Prozent verzeichnet.