KN: Staatsanwalt klagt Mitarbeiter des Waffenherstellers Sig Sauer an

Die Staatsanwaltschaft Kiel hat gegen fünf
Mitarbeiter des Eckernförder Waffenherstellers Sig Sauer Anklage
wegen Verstoßes gegen das Außenwirtschaftsgesetz erhoben. Dies
berichten die Kieler Nachrichten (Donnerstagausgabe) unter Berufung
auf Gerald Goecke, Anwalt des Unternehmens.

Sig Sauer soll ohne Genehmigung über die USA Pistolen nach
Kolumbien geliefert haben. Die Staatsanwaltschaft wollte die Anklage
zunächst weder bestätigen noch dementieren.

Kolumbien hatte den Import deutscher Pistolen aus den USA
bestätigt. Demnach hatte Bogota von 2006 an über das
US-Verteidigungsministerium knapp 65.000 Pistolen vom Typ SP 2022 für
28,6 Millionen Dollar gekauft, die in Eckernförde hergestellt worden
waren. Für dieses Geschäft soll es keine Genehmigung vom Bundesamt
für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle gegeben haben.

Bereits 2014 hatte die Staatsanwaltschaft Kiel Ermittlungen gegen
Sig Sauer eingeleitet. Aus Eckernförde waren die Waffen an eine
Sig-Schwesterfirma in den USA geliefert worden, bevor sie nach
Kolumbien gingen. Dokumenten zufolge sollten sie für den zivilen
Markt in den USA bestimmt sein.

Viele Belege offenbarten aber, dass der Produzent wusste, dass die
Waffen an Kolumbiens Polizei weitergeleitet wurden. Goecke hingegen
sagte der Zeitung: „Es besteht nach wie vor die feste Überzeugung,
dass die Ausfuhr in die USA rechtskonform erfolgte.“

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