Kölner Stadt-Anzeiger: Ähnlicher Vorfall wie in Meerbusch führte in Februar in NRW fast zu Zugunglück – ICE verhinderte durch Notbremsung Zusammenstoß mit Regionalbahn

Auf einer Bahnstrecke in Nordrhein-Westfalen hat sich
bereits im Februar ein ähnlicher Vorfall ereignet, der nun in
Meerbusch zu dem Zugunglück mit mehr als 40 Verletzten führte. Nur
eine Vollbremsung verhinderte damals im Bahnhof Gruiten auf der
Strecke zwischen Köln und Wuppertal den Zusammenstoß eines ICE mit
einer Regionalbahn von National Express, wie aus einem 30-seitigen
Bericht der Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchungen
hervorgeht, der dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Freitag-Ausgabe)
vorliegt. Der ICE kam 15 Meter vor dem Regionalzug zum Stehen. Dem
Bericht zufolge hatte der ICE zunächst planmäßig vor dem Rotsignal an
der Bahnhofseinfahrt gehalten. Der Fahrdienstleiter auf dem Stellwerk
in Wuppertal hatte ihm dann signalisiert, er könne trotz Rotsignal
die Fahrt fortsetzen. Die Strecke sei frei. Ein Fehler: Der Mann
wusste offenbar nicht, dass die aus zwei Teilen bestehende
Regionalbahn im Bahnhof Gruiten aufgrund von Bauarbeiten getrennt
worden und nur der erste Zugteil Richtung Wuppertal abgefahren war.
„Durch die starke Kurve im Bahnhof Gruiten habe ich die roten Lichter
des Zugs erst sehr spät gesehen, musste eine Schnellbremsung
einleiten“, gab der Lokführer des ICE zu Protokoll. Der Zug war fast
80 Kilometer schnell, als das Hindernis in Sicht kam. Wie die Zeitung
weiter berichtet, beklagte das Eisenbahnbundesamt im
Sicherheitsbericht für 2016 eine „hohe Zahl von überfahrenen
Haltesignalen“. Insgesamt kam es 2016 zu 831 Störungen und
Beinahe-Unfällen. Dabei wurden die Haltesignale in 523 Fällen
missachtet, davon kam es in 74 Fällen zu brenzligen Situationen, bei
denen ein „Gefahrenpunkt erreicht“ wurde, so die Behörde. Fälle, in
denen das Rotsignal mit Genehmigung missachtet wurde, sind darin
nicht enthalten. https://www.ksta.de/nrw/unfall-bei-meerbusch-lokfueh
rer-vermutlich-unschuldig—-bahn-bestaetigt-signalprobleme-29258748

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